Credit: Benjamin Egger
Credit: Benjamin Asher

Wer letzten Freitag – es war Freitag der 13. – durch das Münchner Glockenbachviertel spazierte, der traf nicht auf schwarze Katzen und Leitern. Es waren vielmehr Kunstwerke, die  zum Staunen anhielten: Seitdem zieren nämlich spannende Kunstwerke eine Fensterfront in der Pestalozzistraße.
Grund für die Neugestaltung ist aber weniger eine lokale Umgestaltungs-Maßnahme der TV-Deko-Queen Tine Wittler als eine Kunst-Aktion der Werbeagentur webguerillas. Unter dem inoffiziellen Motto „SCHAUfenster – Künstlern eine alternative Werbefläche bieten“ finden aufmerksame Spaziergänger ab sofort Werke bzw. Fotografien von ambitionierten Künstlern im Schaufenster der webguerillas. Die Ausstellung ist für Künstler und Aussteller gleichermaßen kostenlos und läuft rund um die Uhr. Damit die Werke auch für Münchner Nachtschwärmer gut sichtbar sind, setzen Spotlights die Werke des Nachts gekonnt in Szene.
Den Startschuss für die Projekt-Reihe macht der junge Fotograf Julian Mittelstädt. Gemäß dem Motto „#ÖffentlichZensiert“ fotografiert der 25jährige Münchner Passanten, deren Gesichter geschickt durch Gegenstände verdeckt, also quasi zensiert werden. Daraus resultieren Bilder mit einer einzigartigen Perspektive, in denen die Menschen fremd wirken – jedoch gleichzeitig echt und ungestellt erscheinen. Mit seinen Bildern macht der Student auf die Debatte um die Rechte am eigenen Bild aufmerksam. Durch das Netz werden unsere Bilder – und damit auch unsere Gesichter – zum Allgemeingut. Die Bilder von Julian Mittelstädt verdecken unser persönlichstes Merkmal daher ganz bewusst.
Die Ausstellung „#ÖffentlichZensiert“ ist erst einmal für einen Zeitraum von drei Wochen geplant. „Das machen wir ganz nach Gefühl. Zwar stehen bereits andere Künstler in den Starlöchern, allerdings ist das Timing flexibel und letztlich eine Frage der Absprache mit den Künstlern. Uns freut es einfach, dass wir unser Agentur-Schaufenster als Plattform für gute Zwecke einsetzen können“, so die webguerillas-Strategin Marlies Bayha, die das außergewöhnliche Projekt mit dem Art Director Benjamin Asher und dem Creative Director Stephan Schwade leitet. Gemeinsam luden sie anlässlich des Ausstellungs-Starts zu einer kleinen Vernissage, bei der es für die geladene Bloggerin Sharon Brehm von MUCBOOK die Möglichkeit gab, Kunst und Künstler genauer kennenzulernen.
Wir von cocodibu waren natürlich auch vor Ort und haben es uns nicht nehmen lassen, den einen oder anderen Schnappschuss für unseren Blog zu machen. Hier kommt also ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Sie ab sofort in der Pestalozzi Straße 13 bestaunen können:
Credit: Julian Mittelstädt
Credit: Julian Mittelstädt

Credit: Julian Mittelstädt
Credit: Julian Mittelstädt

Teil 2 unseres Fünf-Jahres-Rückblicks:
Der Kicker fehlt – bis heute. Und einen Tretroller, Agenturhund oder Privatmasseur hatten wir auch noch nie. Irgendwie war cocodibu von Anfang an kein hippes Start-Up, in dem sich gutgelaunte Anfangszwanziger in Liegekissen tummelten. Das lag zum einen am fortgeschrittenen Alter des Gründers (43 damals). Das Agenturgeschäft war gelernt, das Netzwerk vorhanden und das Businessmodell im Vorleben lange Jahre erprobt. Zum anderen lag es auch am Selbstverständnis als Agentur, dass, wer eine gute Beratung liefern will, auch (Berufs-)Erfahrung braucht.
Deshalb war ich besonders stolz, dass es mir gelang, nur wenige Monate nach dem Start zwei erfahrene und gestandene Kolleginnen aus bestehenden Arbeitsverhältnissen loszueisen (danke Silke, danke Sonja!), die cocodibu in den ersten beiden Jahren die nötige Power verliehen.

Das cocodibu-Team im Sommer 2008 (v.l.n.r.): Silke Berg, Sonja Zajontz, Christian Faltin und Sabine Segerer

Mit verstärkten Team ging es von Null los, aber gleich in die Vollen: mit der damals größten Messe für Onlinemarketing, der OMD in Düsseldorf, die wir als externe Pressestelle betreuten und als kleine Feuertaufe vor Ort das Pressezentrum managten. Die Messe war ein großer Erfolg, und trotzdem gibt es sie heute nicht mehr. Auch daran sind wir ein kleines bisschen mit Schuld, aber dieses Thema klären wir noch im Laufe der Woche auf.
Ein bisschen stolz sind wir als Team heute auch, dass wir im Laufe des Jahres 2008 zwei Kunden gewinnen konnten, die uns bis heute treu geblieben sind: Valueclick Deutschland und die webguerillas. Die Buzz-Guerilleros um David Eicher haben sich in den vergangenen Jahren zur größten Full-Service-Agentur für nichtklassische Werbung im deutschsprachigen Raum (D-CH) entwickelt, Valueclick seine Position als einer der führenden Onlinevermarkter in Deutschland, Europa und den USA behauptet.
Weil der Kicker fehlte, war noch Platz in der Agentur für ein paar Accessoires, die sich im Lauf der Jahre angesammelt. Hier ein kleiner Überblick:
Gänzlich undigital und ganz und gar retro: Das Grundig-Radio meines Großvaters ist ein Stück persönlicher Mediengeschichte und funktionierte bis vor einiger Zeit noch. Jetzt gilt: iTunes statt Hilversum. Unseren Konfi schmückt es trotzdem noch.

 
 
cocodibu-Chefsessel: Modell "Chairman" steht heute noch im Büro von Stefan Krüger und ersetzt das rote Telefon

Kaktus im selbstgebastelten Zier-Blumentopf, den meine Tochter mir zum Start der Firma schenkte. Ein dornenreicher Weg war es nur manchmal.

Und weil meine Tochter kreativ blieb, malte sie auch gleich noch ein afrikanisch anmutendes Firmenwappen

 
 
 
 
 
 
  Und morgen lesen Sie endgültig: Warum die schöne Gärtnerin nichts anpflanzt und wie wir mit der serbischen Unterwelt in Kontakt kamen.