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„Haben die eigentlich nicht gelernt, sich zu benehmen?“, habe ich mich schon häufig gefragt, wenn ich durch meinen privaten Newsfeed bei Facebook gescrollt habe. Menschen, die andere Menschen noch nicht einmal kennen, hauen dort teilweise unfaire und persönlich beleidigende Kommentare raus – das hat mit konstruktiver Kritik überhaupt nichts mehr zu tun. Ich frage mich, warum Menschen im Netz so häufig ihr gutes Benehmen verlieren und unter die Gürtellinie gehen. Im privaten Umfeld ist das die eine Sache, im beruflichen die andere – und für mich auch die weitaus unangenehmere und ein absolutes No Go.
Ich möchte an dieser Stelle keinen Knigge für das Verhalten im Netz verfassen, aber es gab einen Anlass, bei dem ich fand, dass das Verhalten einiger Facebook-User unterirdisch war. Ein Kunde wurde aufgrund eines Beitrags, den W&V auf Facebook veröffentlichte,  recht persönlich angegangen. Kurz zusammengefasst: Es ging um die Online-Marketing-Rockstars-Konferenz. Besagter Kunde schrieb einen Gastbeitrag dazu, warum die Bezeichnung Rockstar in der Digitalbranche eine gewisse Überhöhung der eigenen Tätigkeit suggeriert, die nicht notwendig ist. UNERHÖRT, wie kann denn jemand auf die Idee kommen, einfach so ungefragt Kritik an dem Event schlechthin zu üben? „Das geht gar nicht!“ dachten sich einige Facebook-User und machten ihrem Ärger unter dem Beitrag Luft. Was auffällig war: Die Kritik hatte mit dem Inhalt des Beitrags, abgesehen von einem einzigen Kommentar, rein gar nichts zu tun. Gestartet wurden hingegen persönliche Angriffe auf das Äußere des Kunden oder auf sein Unternehmen. Von Respekt überhaupt keine Spur. Scheinbar fühlten sich diese Facebook-User persönlich angegriffen. Das gibt aber, aus meiner Sicht, noch lange keinem das Recht, andere Menschen persönlich zu diffamieren. Was mich noch mehr verwundert hat, war, dass diese Leute sich keineswegs anonym geäußert haben, sondern  mit ihren privaten Profilen dort kommentierten. Wohlgemerkt nicht auf privater Ebene, sondern auf einem Facebook-Profil, das viel mehr im beruflichen Alltag genutzt wird. Nachdem ich gemeinsam mit meinem Kunden eine Antwort verfasst hatte, in der wir noch einmal respektvoll darauf hinwiesen, was die eigentliche Aussage des Textes sein sollte,  waren die Anfeindungen schnell vorbei.  Die Lust an einer inhaltlichen Auseinandersetzung war augenscheinlich nicht gegeben. Oder war allein die Tatsache, dass der Angegriffene in die Diskussion eingriff, der Grund dafür, dass diese augenblicklich verebbte? Das wäre mehr als schwach!

Was ist online anders?

Debatten entgleisen im Internet viel schneller als Face-to-Face. Im besagten Fall kann ich mir kaum vorstellen, dass einer derjenigen, die kommentiert haben, meinem Kunden ihre Meinung so deutlich  ins Gesicht gesagt hätte. Derartige Anfeindungen hätte ich auch eher im Kindergarten verortet, aber nicht unter Erwachsenen. Ich habe mich gefragt, warum Menschen so unfair reagieren: Neid, Unzufriedenheit, zu viel Zeit? Es geht wohl wieder mal um das Phänomen der „Unsichtbarkeit“. Ein Begriff aus der Fachsprache. Bedeutet nicht, dass sich Facebook-Nutzer anonym äußern, sondern vielmehr, dass etwas Entscheidendes fehlt: Der Augenkontakt, die Mimik, die Gestik, die Stimme des Gesprächspartners – einfach das gesamte physische Gegenüber.  Diese sogenannte „Unsichtbarkeit“ enthemmt uns, und die ein oder andere unangebrachte Bemerkung rutscht uns leichter über die Lippen oder besser gesagt: über die Tastatur.

Ein Schlag ins Gesicht

Kritisiert wird niemand gern. Erst recht nicht, wenn es keine konstruktive Kritik ist. Beleidigungen und Beschimpfungen gehen weder im Netz, noch persönlich. Besonders dann nicht, wenn es im beruflichen Umfeld ist. Dass mein Kunde mit einem Beitrag, der Leute zur Selbstreflexion zwingt, Gegenwind bekommen würde, war von Anfang an klar. Aber nicht auf diese Art und Weise. Für Betroffene ist das verletzend. Darüber hinaus entsteht schnell eine Gruppendynamik. Mobbt einer, springen andere auf den Zug auf und mobben mit.

#nohate

Also Leute, wo würden wir hinkommen, wenn wir alle einer Meinung wären? Das wäre ja sterbenslangweilig! Ich lese mir auch gerne Kritik durch, wenn ich etwas damit anfangen kann und sie nachvollziehbar ist. Wüste Beschimpfungen und persönliche Beleidigungen finde ich einfach nur lächerlich und zeugen für mich von einem schwachen Charakter. Manchmal hilft es auch sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen und nachzudenken, bevor man tippt – das hilft sowieso immer ganz gut.

Als Münchner PR-Agentur befinden wir uns nun offiziell in der bayerischen fünften Jahreszeit. Seit fast zwei Wochen strömen wieder täglich tausende Trachtler und Touristen auf die Wiesn (Fia olle Zuagreisdn: zum Oktoberfest). Grund genug für uns, einmal den Blick über die manchmal mehr, manchmal weniger gelungenen Werbeaktionen rund um das größte Volksfest der Welt, schweifen zu lassen. Und natürlich möchte jedes Unternehmen von dem Besucherstrom aus der Ferne profitieren – was für ein Geschäftsmann müsste man sein, so eine Chance vorbeiziehen zu lassen?
Doch die Wiesn-Werbe-Wut macht weder an der Münchener Stadtgrenze halt, noch scheut sie sich, den Weißwurstäquator zu überqueren. So springen auch einige Werbetreibende auf den Wiesn-Zug auf, die – ganz nüchtern betrachtet – nichts mit der bayerischen Folklore gemein haben – vor allem auf Facebook.
Hier einige Beispiele:
Da postet Star Wars – sonst eher bekannt für den Kampf zwischen Gut und Böse im Weltraum – ein Lebkuchenherzal mit einem zuckrigen BB-8 und erkundigt sich, wen es denn aus einer fernen Galaxie auf das Oktoberfest verschlüge?

Post aus dem Weltall in Richtung München, Foto: Facebook
Post aus dem Weltall in Richtung München, Foto: Facebook

Der Post der Sternenkrieger lässt uns etwas ratlos zurück. Sollten wir vielleicht mal die in München gastierende Ausstellung „Star Wars Identities“ besuchen?
Was macht ein Wiesn-Wochenende so richtig perfekt? Ein Besuch bei „Star Wars Identities“ natürlich. Foto: Star Wars Identities
Was macht ein Wiesn-Wochenende so richtig perfekt? Ein Besuch bei „Star Wars Identities“ natürlich. Foto: Star Wars Identities

Auch die Bonner Restaurantkette Vapiano, die statt Weißwurst und Brezen italienische Speisen serviert, wirbt auf Facebook mit einem eigens für die Wiesn erstellten „Oktoberfest-Guide“, der in Zusammenarbeit mit drei Münchener Bloggerinnen entstand.
Höchstens noch am Italiener-Wochenende einleuchtend, Foto: Facebook
Höchstens noch am Italiener-Wochenende einleuchtend, Foto: Facebook

Wo hier der thematische Zusammenhang zwischen Unternehmen und Oktoberfest besteht, das weiß wohl nur Vapiano selbst. Immerhin gibt es ein Vapiano-Restaurant an der Haltestelle Hackerbrücke – ein hochfrequentierter Umschlagspunkt für angeheiterte Wiesn-Besucher – aber ob denen nach drei Brezen und einem Hendl noch nach Nudeln und Pizza zumute ist, bleibt fraglich.
Auch der Telefonanbieter o2 hofft, dass ihm angeheiterte Oktoberfestbesucher ins Netz gehen. Trotz eines maßgeschneiderten Wiesn-Gewinnspiels in dem virtuell Herzerl an den Mann und die Frau gebracht werden sollen, bleibt dies eher unwahrscheinlich, denn guter Empfang ist auf der Wiesn eher Mangelware.
Sogar Telefonanbieter lassen sich von der Oktoberfest-Romantik anstecken. Foto: Facebook
Sogar Telefonanbieter lassen sich von der Oktoberfest-Romantik anstecken. Foto: Facebook

Unsere Hitliste der zusammenhanglosesten Werbeaktionen rund um das größte Volksfest der Welt führt aber die Kinder Schokolade an. Bereits 2015 runzelten wir die Stirn ob des quietsch-bayerischen Oktoberfest-Gewinnspiels mit den beiden Hauptdarstellern Milch und Schokolade – er in Lederhosen und sie mit Herzerl-Anhänger und Blumenkranz. 2016: ein Revival. Auf allen Kanälen springt die Kampagne dem Betrachter entgegen.
Das Gewinnspiel und die beiden bajuwarisierten Testimonials, Foto: Kinder Riegel
Das Gewinnspiel und die beiden bajuwarisierten Testimonials, Foto: Kinder Riegel

Wer auf der Kinderriegel-Facebookseite unterwegs ist und Milch und Schokolade vergnügt am Eisbach surfen sieht oder ein Selfie der beiden vor dem Münchener Rathaus bestaunt und immer noch nicht weiß, was das mit der Wiesn zu tun hat, den erleuchtet dann hoffentlich der „Zillertaler Hochzeitsmarsch“, der durch alle Videos in Zusammenhang mit dem Oktoberfest-Gewinnspiel dudelt – ob im TV oder auf YouTube. Mein persönliches Aha-Erlebnis: Die Schokolade kann schuhplattln. Unklar ist mir aber immer noch, wo denn jetzt der Zusammenhang zwischen Schokoladenriegel und Oktoberfest liegt.
Münchner Eisbach, Foto: Facebook
Münchner Eisbach, Foto: Facebook

Da verabschieden wir uns doch lieber auf die Wiesn, fernab von Pizza, Schokolade und Co. und vielleicht entlockt uns der „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ das ein oder andere Zucken …

Dass Nutzerorientierung das A und O von Facebook ist, das liegt auf der Hand. Dass angemeldete Nutzer vor diesem Hintergrund analysiert werden, ebenso.
So interessiert nicht nur, bei welchen Bildern und Seiten der Nutzer den weltbekannten „Daumen hoch“ vergibt, sondern auch, welche News und Werbung den Nutzer anhand seines Surf- und Klickverhaltens interessieren könnten. All das und vieles mehr fragt der Social-Media-Riese und versucht sein Angebot sukzessive an die Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Reinen Altruismus kann man dem Unternehmen aber nicht unterstellen. So dient ein interessantes Angebot vielmehr der Attraktivität des Netzwerks, um größtmögliche Datenmengen sammeln und sie für Werbungtreibende nutzen zu können. Doch was sagen die Nutzer dazu?
Daniela Annaberger, Studentin der Hochschule Augsburg, hat die Social-Media-Nutzung ihrer Altersgruppe im Rahmen eines Seminars einmal genauer unter die Lupe genommen. Dafür hat sie 97 Mitstudenten befragt. Unter den Personen waren 53 Prozent Frauen und 47 Prozent Männer – das Altersmittel betrug 22 Jahre. Die Befragung zielte darauf ab, die Studenten nach ihren meist genutzten und weniger genutzten Social-Media-Kanälen zu befragen: Das Ergebnis ist ein ziemlich interessanter Trend, der Facebooks großen Aufwand in Sachen Nutzerorientierung und Nutzergewinnung in Frage stellen könnte.
Aber zuerst einmal eine gute – wenn auch wenig überraschende – Nachricht für Herrn Zuckerberg: Facebook ist mit 97,5% vor YouTube (82,7 Prozent) und Instagram (40,7 Prozent) das am meisten verbreitete Social Medium für die Twens. Weniger gut sieht es dann schon aus, wenn es darum geht, welcher Kanal vermehrt genutzt wird: Mit 34,6 Prozent bieten sich Instagram und Facebook ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Für den Marktführer sprechen die gute Verfügbarkeit über das Smartphone und die hohe Reichweite („alle haben es“).  Sieht ja trotz des Aufkommens neuer Kanäle gar nicht so schlecht aus für Facebook,  möchte man da meinen. Wäre da nicht die Frage nach der verminderten Nutzung gewesen: 48,1 Prozent der Studenten geben an, Facebook mittlerweile weniger zu nutzen, 22 Prozent haben YouTube durchgesurft (geht das?) und jeweils 4,8 Prozent finden Twitter, Xing und Instagram immer weniger reizvoll. Fragt man nach einer Begründung für den Fall des Riesen, so werden uninteressante Inhalte und zu viel Werbung angeführt.
Auch die cocodibu-Jury hat ihr Urteil gefällt: So nutzen wir alle Facebook, YouTube, Instagram und Xing (FYI – bei den Studenten sind es 18,5 Prozent). Müssten wir uns aber für einen Favoriten entscheiden, so geht bei vier von sechs Befragten die Stimme an YouTube, drei Personen zählen Instagram zu ihren Favoriten und Facebook erhält genau wie Snapchat zwei unserer Stimmen. Warum das so ist? Auch hier geben vier aus unserem Team den eintönigen und uninteressanten Facebook-Stream als Grund dafür an, warum Facebooks Alleinherrschaft zu bröckeln beginnt. Eine Kollegin ging sogar so weit zu sagen, Facebook nur noch als Veranstaltungskalender zu nutzen – oops.
Hat Facebook also an seinen Nutzern vorbeianalysiert? Meiner Meinung nach lautet die Antwort – wie sagten Fanta Vier so schön – jein! Nein, da ich seit Monaten bemerke, dass Facebook meine Inhalte filtert und nur noch News ausgewählter Freunde und Pages in meinem Newsfeed anzeigt. Ja, schon, da die bisherige Analyse-Methode insgesamt nicht wirklich zu Gunsten meiner Bedürfnisse ausfällt und es definitiv weiteren Analysebedarf gibt: Es werden News und Statusaktualisierungen meiner „Freunde“ angezeigt, von denen ich nicht einmal wusste, dass wir befreundet sind (eindeutig schuldig!). Verlobt sich eine gute Bekannte mit ihrem Partner, erfahre ich das eher durch  Rauchzeichen als durch Facebook. Der Versuch, das Medium interessanter und ansprechender für die Nutzer zu gestalten, ist, was mich betrifft, eindeutig nach hinten losgegangen. Öffne ich Facebook, so erwartet mich inzwischen eine unüberschaubare Menge an kurzen und langen Videos, sei es von YouTube oder von Werbungtreibenden (bitte keine Eiweiß-Shakes mehr!). Ich sehe unzählige Nachrichten darüber, welcher Bekannte einen „Daumen hoch“ auf irgendeine Spaß-Seite setzt und bin dabei tatsächlich dankbar, dass die obszönen Likes einer meiner „Freunde“ nach ein paar Monaten nun nicht mehr meinen Feed dominieren.
Es bleibt offen, ob Facebook in Sachen Nutzerzufriedenheit noch die Kurve kriegt. Ich für meinen Teil habe unter diesen Bedingungen aber keine Lust, meine Datenspuren zu hinterlassen und schau lieber schöne Bilder auf Instagram.

Social MüdiaFoursquare habe ich gelöscht, weil mir der Job als Major meines Lieblingscafes nichts einbrachte. Die spannende Infografik auf Pinterest habe ich verpasst, weil ich vor Wochen zuletzt eingeloggt war. Ich habe keine Ahnung, wo mein Klout-Score steht, für Instagram habe ich mich gar nicht erst angemeldet. Und das letzte Quizzduell liegt Wochen zurück. Geblieben sind in meinem persönlichen Social Media-Portfolio dauerhaft nur Facebook, YouTube, Google+ (in Maßen) und Twitter (immer aufs Neue spannend). Bin ich als PR- und Social Media Professional ein (bedauernswerter) Einzelfall, der die neuesten Trends verschläft? Oder gibt es unter den „normalen“, also nicht nur beruflich mit Social Media befassten Menschen, ein paar mehr, denen es ähnlich geht wie mir? Sind wir nicht alle ein bißchen Social Müdia?
Interaktionsraten schwinden, Sharing geht zurück
Um es vorwegzunehmen: Es gibt Zahlen, die das ungebrochene Wachstum von Social Media belegen. Das sind meist vor allem Angaben zu absoluten Nutzerzahlen. Und es gibt Daten, die eher in Richtung „Social Müdia“ deuten. Ein paar Beispiele:
Von den derzeit existierenden 947 Millionen Twitter-Accounts weltweit haben 44 Prozent bisher keinen einzigen Tweet verschickt. Nur 13 Prozent der Accounts haben mehr als 100 Tweets verfasst, so eine Untersuchung aus USA. Netzökonom Holger Schmidt meldete vor kurzem für den deutschsprachigen Bereich, „dass etwa 70 bis 80 Prozent der Menschen, die sich bei Twitter anmelden, im Laufe der Zeit wieder abspringen. Nur etwa drei Prozent der Menschen, die sich jemals bei Twitter im deutschsprachigen Raum angemeldet haben, sind heute noch täglich als Schreiber aktiv.“
Die Interaktionsrate bei Facebook liegt derzeit, je nach Typ des Posts, zwischen 0,11 Prozent (Link) und 0,25 Prozent(Foto). Angesichts der Tatsache, dass Facebook die organische Reichweite vieler Marken-Fanpages bewusst runterfährt, bedeutet dass: Die absolute Zahl der Interaktionen auf Facebook wird abnehmen, sofern die Marke nicht massiv mit Facebook Ads gegensteuert. Bei einer Page mit 100.000 Likes (wo vielleicht noch 3.000 bis 4.000 Fans den Post zu Gesicht bekommen) bleiben vielleicht zwischen 4 und 8 Interaktionen pro Post. Fanpage Karma hat gerade errechnet, dass 41 Prozent der deutschen Seiten mehr als die Hälfte ihrer Reichweite verloren haben. Schon heute müssen die Facebook-Experten also ordentlich trommeln, um ein nennenswertes Engagement zu erreichen, das über den harten Kern der Fans hinausgeht.

Quelle: Fanpage Karma
Quelle: Fanpage Karma

Nutzer teilen Videos seltener: Die durchschnittliche Sharing Rate aller Clips (der Prozentanteil der Menschen, die einen Clip anschauten und dann teilten) ging im zurückliegenden Quartal von 2,9 auf 2,6 Prozent zurück, haben die Social Video-Experten von Unruly in einer aktuellen Erhebung vom April 2014 herausgefunden.
Zum Schluß noch ein, nicht durch repräsentative Zahlen belegbares persönliches Gefühl: Immer mehr Crowdfunding-Projekte scheitern beim Sammeln von Geldern. Es gibt anscheinend schon zu viele Projekte, die Geld vom Netz wollen – ohne eine Rendite zu versprechen.
Woher kommt die neue Zurückhaltung in sozialen Netzwerken? Meine Vermutung: die gestiegene Medienkompetenz und das Überangebot. Zugespitzt gesagt: Der User muss nicht überall mehr dabei sein. Und wenn er in ein neues Angebot hineinschnuppert, entscheidet er sehr schnell, ob er dafür zusätzliches Zeitbudget zur Verfügung stellt oder dafür etwas anderes aufgibt. Außerdem kann er/sie mittlerweile relativ gut entscheiden, welchen Mehrwert ein neues Netzwerk liefert. Und der Aufstieg von WhatsApp& Co. mit 31 Mio. Nutzern in Deutschland belegt, dass nach dem Peer-Posing à la Facebook und Twitter nun wieder der persönliche Dialog stärker gefragt ist. Social Media ist – das haben alle Altersgruppen im Netz mittlerweile gelernt – auch ein Zeitkiller, der zudem mit anderen Tätigkeiten im Wettbewerb steht.
Möglich wurde die Social-Euphorie vor allem durch die Smartphones, mit denen man die Angebote in neuen Situationen (beim Essen, beim Warten, auf der Toilette u.a.) und an neuen Orten (in der Arbeit, im Verkehrsmittel u.a.) nutzen kann. Rund 150 mal am Tag innerhalb eines Tages checkt ein Nutzer sein Smartphone, so zitiert der Mobile-Experte Tomi Ahonen eine AT&T-Untersuchung vom Mai 2013. Auf 60 bis 80 mal täglich kommt eine aktuelle, repräsentative Studie unter deutschen Smartphone-Nutzern. Weil das Angebot an Social Apps aber ausufert und der Tag endlich ist, steigt nicht nur die Zahl der Unfälle mit Laternenmasten in Fußgängerzonen. Durch die häufige Parallelnutzung wird auch die Reizschwelle, um mobil überhaupt noch Aufmerksamkeit zu bekommen, nach oben verschoben.
Was bedeutet das Social Müdia-Phänomen für Social Media-Verantwortliche in Agenturen oder Unternehmen, die als Interaktions-Animateure für Engagement sorgen sollen? Meines Erachtens wird es künftig wesentlich schwerer und teurer, Menschen in sozialen Netzwerken zu erreichen und zum Mitmachen zu aktivieren. Deswegen werden Aktionen zunehmend durch Social Advertising flankiert. Das widerspricht eigentlich dem viralen Gedanken, rettet kurzfristig aber die KPIs, die man als Fanpage-Verantwortlicher dem Management in Aussicht gestellt hat. Und es verbessert massiv die Bilanz von Facebook. Langfristig helfen aber nur außergewöhnliche Inhalte und Ideen, die sich so deutlich vom Social-Mainstream unterscheiden, dass sie ohne große Anschubfinanzierung zum Viral-Hit werden. Wenn das mal keine Herausforderung für die kommenden Monate ist.
P.S.: Diesen Artikel habe ich für die Kollegen von www.lead-digital.de verfasst. Dort wurde er innerhalb von gut vier Stunden 950 mal geteilt. Entweder lag ich mit meiner These nicht ganz so falsch oder die Crowd hat durch das rege Sharen mich ad absurdum geführt. Bitte selbst entscheiden.
 

Wir hatten diese Woche eine Mission: Comic-Figuren basteln, die uns wie aus dem Gesicht geschnitten sind. Möglich macht das Bitstrips, das gerade in den USA für Furore sorgt. Nach und nach schwappt der Trend auch nach Deutschland. Per Desktop- und Mobile-App lässt sich mit zahlreichen Klicks ein dreidimensionales Comic-Ich erstellen – samt hängenden Augenlidern, tiefen Stirnfalten oder spitzem Kinn. Von der Haarstruktur über die Pupillengröße bis zum Ohrläppchen kann die Figur en Detail dem eigenen Aussehen nachempfunden werden.

VanessaSchnell noch das passende Outfit ausgesucht und los geht’s: Die Statusmeldung auf Facebook wird zum Comic-Strip! Der User wählt aus einer Vielzahl von Situationen aus, die App passt die Comic-Figur perfekt in die Umgebung ein. Jeder Strip kann anschließend nach Belieben bearbeitet werden: Gesichtsausdruck, Geste oder Sprechblase sind hier nur einige Beispiele.

Per Share-Button findet der Strip den Weg auf die mit der App verknüpfte Facebook-Pinnwand. Das Beste daran: Haben „Freunde“ ebenfalls ein Bitstrips-Profil, können sie auf Wunsch im Comic mitspielen. Neben Facebook lassen sich die Comics auch auf Twitter, im eigenen Tumblr-Blog oder per Email teilen.

Bleibt die Frage: Wie können Unternehmen und Agenturen den neuen Trend für sich nutzen? Noch ist nicht klar, wie sich der Funktionsumfang der App weiterentwickeln wird. Vielleicht stehen die Inhalte ja bald auch für Facebook-Pages zur Verfügung. Vielleicht werden neue Werbetestimonials geboren. Eins ist jedenfalls sicher: Es macht riesigen Spaß. Und: Wir bleiben dran!

Na, erkennen Sie uns?

 Christian_Profil  Christian_Szene
 Steffy_Profil  Steffy_Szene
 Monja_Profil  Monja_Szene

Franzi_SzeneFranzi_Profil

 profile_pic  stefan comic

…und ich sage dir, wer du bist? Wir haben uns gestern den Spaß gemacht, in einer kleinen Stichprobe (205 Accounts) mal zu untersuchen, wie die mit uns verbundenen Menschen auf Facebook ihr Titelbild, also quasi ihre Social Community-Visitenkarte, gestalten. Damit das nicht allzu einseitig wird, haben wir sowohl Accounts gescannt, die eher für die berufliche Kommunikation genutzt werden, als auch rein private Profile – und natürlich einige Mischformen.
Dabei sind wir ein paar Typen von Menschen immer wieder begegnet, die wir an dieser Stelle ganz kurz vorstellen wollen. In Wort und auch in Bild, wobei wir für die Beweisführung aus urheberrechtlichen Gründen auf Titelbilder unserer Seiten oder (soweit bei uns nicht verfügbar) auf Titelbilder anonymisierter Profile zurückgreifen :
Die Titellosen (23 Prozent)
 
 
 
 
Sie haben gar kein Titelbild! Waren sie zu faul für die Umstellung? Wollen sie Facebook kein Bild zu viel geben, nicht zu viel über sich verraten? Oder sind sie schon auf dem Weg zu toten Profilen? Wir wissen es nicht und sparen uns deshalb weitere Spekulationen. Fakt ist: „Die sich keine Mühe geben“ stellen die zahlenmäßig größte Gruppe dar. Kollege Stefan Krüger ist nur ein Beispiel eines Titellosen.
Die Selbstinszenierer (17 Prozent)

Liegt es daran, dass wir in der Kommunikationsbranche arbeiten? Oder daran, dass angebliche viele Personaler die Facebook-Profile interessanter Kandidaten scannen? Unter den Facebook-Profilen stellen in unserer kleinen Erhebung die Selbstinszenierer die zweitgrößte Gruppe dar. Sie posieren im Handstand im Nirwana, als Pilot vor fliegenden Statussymbolen, als Wanderer auf Gipfeln, als Sprecher auf Weltkongressen oder auch mal ganz locker vor nicht berufsbezogenen Motiven. Sie haben ein genaues Bild von sich und der Welt und zeigen es auch und gerade auf Facebook. Oben im Bild ein (ausgesprochen sympathisches) Beispiel der Kategorie: Ein Mann und seine Wüste.
Die Schwelger (14 Prozent)
Endlose Weiten, Berge im Sonnenuntergang, toskanische Hügelketten, tiefblaues Meer uvm: Die Schwelger waren oder sind gerade im geistigen Dauerurlaub und sind wahre Meister der Landschaftsfotografie. Sie lassen den Blick auch in den Niederungen des Alltags auf das wahre Schöne schweifen – wahrscheinlich wechseln sie auch öfter ihre Bildschirmhintergründe. Als Schwelger vermeidet man die persönliche Inszenierung, freut sich nur über ein paar Likes der Community, wann man denn da gerade wieder wo war. Kollegin Steffy weilte übrigens zur Sommersonnenwende auf der Kampenwand.
Die Künstler (11 Prozent)
Die Natur ist zu banal und Landschaftsbilder viel zu sehr Common Sense, als dass man mit ihnen die Gefühle des Künstlers ausdrücken könnte. Er/Sie verwendet Collagen (nicht Kollagen), Kunstwerke, Graffitis, Aquarelle oder Malerei, um die Gemütsverfassung in gestaltete Wortlosigkeit zu fassen. Das Titelbild ist ein allgegenwärtiges Statement für ein Leben, das wahrlich nicht einfach ist.
Dem Künstler ähnlich ist der Purist (6 Prozent). Er verzichtet im Titelbild auf das Bild. Warum ein Bild machen, wenn es auch Worte tun. „Carpe Diem“ haben wir nicht gefunden, dafür aber jede Menge lebenstauglicher Sinnsprüche, die mehr über den Profilinhaber aussagen als ein Fotoalbum. Ähnlich expressiv aber tendenziell lebensoptimistischer sind die Witzbolde (5 Prozent), die ihren Humor über Karikaturen oder witzige Bilder ausleben. Alle weiteren Motivtypen haben wir in dieser Tabelle (Auszählung FB Titelbilder) zusammengefasst.
Ausdrücklich nicht erhoben wurde der Doppelagent. Er hat gleich zwei Facebook-Profile: Eins mit Klarnamen für den Personaler und eines Undercover für den privaten Gebrauch. Über das Profil mit Pseudonym zeigt er Freunden sein wahres Gesicht. Das seriöse hingegen, mit dem vollständigen Namen, präsentiert den Doppelagenten von seiner besten Seite. Fotos sind dabei öffentlich für jeden zugänglich und wirken äußerst sympathisch und gepflegt. Eigentlich ähnlich wie Xing, nur nicht unbedingt im Kostümchen.
Und was habt ihr so für Titelbilder?

Zuerst war es nur eine fixe Idee unter Freunden: Flaschensammlern das Leben leichter machen. Doch dann entwickelten die Berliner daraus eine eigene Kampagne – mit Website, Plakaten und allem Drum und Dran. Mit ihrer Forderung „Pfand-gehört-daneben!“ gelang ihnen nun der große Aufschlag: Süddeutsche Zeitung, BR Zündfunk, RTL 2 News. Und das ist längst nicht alles. Allein die Facebook-Seite um Initiator Matthias Gomille zählt heute 12.775 „Gefällt mir!“. Grund genug, uns die Aktion mal genauer anzuschauen.

Bildquelle: Pfand gehört daneben

Die Sonne scheint, man trifft sich mit Freunden zum Grillen oder auf ein Feierabendbier im Park. Doch am Abend nimmt niemand seine klebrigen 8 Cent-Flaschen mit nach Hause. Während in München an der Isar die Flaschensammler bereits auf ihren Einsatz warten, wird das Leergut an anderer Stelle einfach liegen gelassen – oder bestenfalls im nächsten Mülleimer entsorgt. Darin zu wühlen ist nicht nur unästhetisch, sondern auch demütigend und gefährlich, sagt Matthias Gomille. Deshalb fordert er mit seiner Kampagne dazu auf, Flaschen künftig neben die Mülleimer zu stellen.
Unterstützung erhält er dabei von der Hamburger Limonadenmarke LemonAid. Deren „Pfandkiste“ hängt seit März an einigen großstädtischen Straßenlaternen. Aufmerksamkeitsstark und besser als jede Werbung. Auch wenn sich Firmengründer Jakob Bern immer wieder den Vorwurf von subtilem Guerilla-Marketing gefallen lassen muss, so hat die Kooperation doch einen entscheidenden Vorteil: Sie setzt für „Pfand-gehört-daneben!“ kräftig die PR-Maschinerie in Gang. Wir sagen: Gut gemacht!

Es gibt derzeit nicht allzuviel senkrechte Studien im Markt, die den Einsatz von Social Media in deutschen Unternehmen halbwegs repräsentativ ausleuchten. Der Bitkom hat jetzt die Ergebnisse einer nach seinen Angaben repräsentativen Telefonumfrage (332 befragte Unternehmen) veröffentlicht.
Die für uns wichtigsten Ergebnisse aus der Socia-Media-Studie des Bitkom:
– Knapp die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) setzt Social Media bereits ein. Ein weiteres Achtel (15 %) plant es.
– Ob Social Media zum Einsatz kommt, hängt weniger von der Größe der Firmen als von der Branche ab. Handel und Dienstleistungen sind Vorreiter, Industrie und Baugewerbe Nachzügler.
– Facebook und Xing sind bei den meisten Firmen im Einsatz. Jeweils ein gutes Viertel setzt auf YouTube, den externen Firmenblog und Twitter.
– getrieben wird das Thema Social Media mit großem Abstand von den Unternehmensbereichen Werbung, Markting und PR.
– nur ein Drittel der Firmen hat seine Ziele definiert und lediglich ein Fünftel versorgt seine Mitarbeiter mit Social Media Guidelines
– Monitoring betreibt nur jedes zehnte Unternehmen
– in 80 Prozent aller Firmen kümmern sich maximal ein bis zwei Mitarbeiter um Social Media (je kleiner das Unternehmen, desto weniger Ressourcen)
– entscheiden sich Firmen gegen den Einsatz von Social Media, dann begründen sie dies vor allem damit, dass sie ihre Zielgruppe nicht erreichen (62 %) oder sich von rechtlichen Unsicherheiten abschrecken lassen (50 %). 45 Prozent sagen, dass Social Media nicht zur Unternehmenskultur passt
Und wie sieht die nahe Zukunft aus?
– 62 Prozent sagen, dass die Bedeutung von Social Media für Unternehmen zunehmen wird
– und 41 Prozent wollen für Social Media-Aktivitäten künftig mehr Geld in die Hand nehmen
Deutschlands Unternehme scheinen akzeptiert zu haben, dass Social Media kein kurzfristiges Phänomen ist, sondern ein neuer, langfristig zu bespielender  Kommunikationskanal.

Das Wesen des Menschen besteht darin, dass er vor allem Informationen willig aufnimmt, die in erster Linie seine bestehender Einstellungen verstärken. Jetzt sind aktuell die Ergebnisse einer Umfrage zum Nutzungsverhalten von Facebook und Google+ erschienen, die mich persönlich bestätigen: Ich bin nicht allein! Auch deswegen ein kurzer Blogeintrag zum Thema: "Google+ ist nicht das bessere, sondern ein anderes Facebook".

Für unsereins, der sich beruflich mit Social Media beschäftigt, ist es selbstverständlich eine neue Plattform zu testen bzw. zu nutzen. Deshalb habe ich neben einem Facebook-Profil seit einigen Wochen auch einen Google+-Account. Beides parallel zu betreiben kostet Zeit. Zeit, die man sich möglichst bald sparen möchte, weil der Pragmatiker in uns eher eine Plattform betreiben will (auch auf die Gefahr hin, ein Monopol zu etablieren), schließlich ist da ja auch noch ein Twitter-Account, der YouTube-Kanal und vor allem die Tagesarbeit für die Kunden.

Mein persönlicher Lerneffekt nach ein paar Wochen bei Google+:

– Ich bin dort fast mit denselben Menschen verknüpft, die mir in der Regel auch auf Facebook folgen

– die Posts auf Google+ sind deutlich berufsbezogener

– die Einsortierung der Kontakte in Kreise ist praktisch, aber ich nutze sie viel zu wenig beim Versenden von Nachrichten

– Fachdiskussionen werden auf Google+ tendenziell häufiger geführt als auf Facebook

– Die Quote der privaten Einträge ist auf Facebook deutlich höher

– Journalisten nutzen Google+ intensiver zur Selbstvermarktung

– Ich nutze Google+ nicht für private Posts. Um mit der Jugend in Verbindung zu bleiben. brauche ich weiter Facebook.   

– Und ich kann mich immer noch nicht entscheiden, welches Netzwerk für mich den größeren Mehrwert bietet und werde erst mal auf beiden bleiben. Das ist aber kein Zustand auf Dauer!  

Und hier die Bestätigung meines persönlichen Gefühls durch die W3B-Auswertung:

W3B33_Facebook-Google+_Vergleich

 

Ganze 18 Prozent der Sozialen Netzwerker sind sogenannte "Doppelnutzer" wie ich. Und so richtig entschieden, wohin die Reise geht, haben sich viele noch nicht. Tendenziell hat Facebook die Nase noch vorne (27 Prozent eher Facebook vs. 7,5 Prozent eher Google+), aber dafür ist das Netzwerk auch schon viel länger etabliert. Und der knappen Mehrheit geht's wie mir: Sie will erstmal weiter in beiden Netzwerken bleiben.

W3B33_Zukuenftige_Nutzung_Facebook_Google+

Wenn Google+ eine Gefahr ist, dann eher für Twitter, das ich eigentlich liebgewonnen hatte. Aber mit der Fülle der Posts rutscht die Timeline so schnell nach unten, dass man mehr Zeit als früher investieren muss, um Relevantes herauszufiltern. Oder man mistet unter seinen Following-Usern aus, auch das kostet Zeit. Meine persönliche Prognose: Google+ wird in den kommenden Monate bei mir wahrscheinlich Twitter ersetzen. Und Firmeneinträge auf Google+ stoßen bisher nicht wirklich auf großes Interesse.

Christian Faltin   

Der Euro-Krisenmonat Oktober war ein goldener Herbst für die meisten Nachrichtenseiten. Dies belegt die IVW-Online-Rangliste, die gestern erschienen ist: Demzufolge konnten fast alle Nachrichten-Anbieter im Oktober 2011 die Zahl ihrer Visits steigern. Ausnahme bildet neben n-tv auch die Seite der FAZ. Deren Website-Relaunch ist maßgeblich für den Besucherrückgang von 2,7% verantwortlich. Dadurch konnten Zeit Online und stern.de einige Plätze gut machen. Letztere verzeichnen mit einem Plus von über 12% den größten Anstieg im Vergleich zum Vormonat September. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat FOCUS online prozentual am meisten zugelegt.Bis auf die FAZ konnten alle Seiten gewinnen.

Ranking

 

Parallel zum Traffic der Seiten haben wir uns den Spass gemacht, den monetären Wert der angegebenen Nachrichtenseiten "auszurechnen". Auf urlpulse kann man neben den Zugriffszahlen auch den geschätzten Wert der Website sowie den Wert pro Besucher einsehen – sofern man den Zahlen glaubt. Wie die zutandekommen erklärt URLpulse nämlich leider nicht. Beim Blick auf die Werte wird aber schnell klar, dass sich die monetären Größen stark an den Zugriffszahlen orientieren und weitgehend linear – also eher ausgependelt sind. 

Mit einem Seitenwert von 52 Millionen Euro ist spiegel.de der best-platzierte Nachrichten-Anbieter bei URLpulse. Im gesamtdeutschen Vergleich landet Spiegel Online auf Platz 8 – und muss sich dabei nur internationalen Größen wie Google, Facebook oder YouTube geschlagen geben.

Spiegel
Insgesamt errechtnet URLpulse für die zehn meistbesuchten Nachrichtenseiten Deutschlands einen Gesamtwert von 183 Millionen Euro. Zum Vergleich: Platz eins in Deutschland belegt google.de mit einem fast doppelt so hohen Wert von 325 Mio. Euro. Wie wenig diese Zahl wert ist, zeigt ein Blick auf die Statistik der Werbeumsätze: mit Suchmaschinenwerbung wird 2011 – nach einer Schätzung des OVK – rund 2 Mrd. € in Deutschland verdient, das Gros davon geht an Google.  Der Wert der URL: Unbezahlbar!

Kristin Kellermann/Christian Faltin