Stefan hatte es hier bereits angekündigt: Viele Projektmanagement- und Kollaborations-Tools buhlen gerade um unsere Aufmerksamkeit. Beinahe jeder unserer Kunden hat bereits DAS Tool entdeckt. Zeit, etwas Licht ins Dunkel des Tools-Dschungels zu bringen. „Speicher den Text doch als Google Doc, dann können alle ihre Änderungen einfügen.“ ist die moderne Variante von „Viele Köche verderben den Brei“. In unserer Reihe zu Kollaborations-Tools beginnen wir mit dem Praxis-Check von Google Drive. Fangen wir ganz vorne an: Heißt es jetzt Google Drive, Google Docs, Google Sheets? Bei der Benennung des Cloud Computing Tools herrscht im alltäglichen Büro-Sprachgebrauch oft Unklarheit. Daher hier einmal aufgeschlüsselt:
Google Drive ist der Filehosting-Dienst von Google. Das heißt, hier kann man Dateien und Dokumente in der Cloud speichern und für andere Nutzer zugänglich machen. Das können alle möglichen Dateiformate (auch JPGs und PDFs) sein, aber hauptsächlich werden Google Docs, Sheets und Slides genutzt. Man kann – wie auch in Windows oder Mac – in Google Drive Ordner anlegen und die Dateien so verwalten. Um Google Drive zu nutzen, muss man sich mit einem Google-Konto anmelden.
Erstellt man einen Ordner oder ein Dokument und möchte es mit anderen teilen, kann man einstellen, ob es komplett öffentlich sein soll (dann wird es in die Google-Suche mit einbezogen), ob nur Leute mit dem direkten Link Zugriff haben dürfen und ob sie das Dokument nur lesen oder auch bearbeiten dürfen.
Google Docs ist das in Google Drive enthaltene Textverarbeitungsprogramm und entspricht einer abgespeckten Version von Microsoft Word. An einem Text in Google Docs können beispielsweise mehrere Leute gleichzeitig ihre Korrekturen und Kommentare einfügen.
Google Sheets ist das Microsoft Excel-Pendant für die Tabellenkalkulation, ebenfalls nicht mit dem ganzen Funktionsumfang – vor allem, was das Formatieren von Tabellen angeht.
Daneben gibt es noch Google Slides für die Präsentationserstellung sowie Google Forms, mit dem man Fragebögen erstellen kann.
Pro

  • Google Drive ist kostenlos und man muss nichts installieren.
  • Es macht Abstimmungen und Freigaben mit mehr als zwei Personen einfacher.
  • Änderungen sind in Echtzeit einsehbar – man muss nicht warten, bis jemand das Dokument zurückgeschickt hat.
  • Wer sich mit den Microsoft Office Programmen auskennt, kommt automatisch auch mit den Google-Pendants klar.

Contra

  • Es ist kostenlos – wir bezahlen also mit unseren Daten. Sollte man Unternehmensdaten wirklich Google zur freien Verfügung bereitstellen? Nur mal so gefragt…
  • Sorgloser Umgang: Hat man Dokumente einmal für jemanden freigegeben, denkt so gut wie niemand daran, die Freigabe zu ändern, wenn man die Zusammenarbeit beendet.
  • Es wird schnell zur Linkschleuder. „Kannst du mir nochmal den Link zum Statusreport von Kunde X schicken?“ ist ein häufig gehörter Satz bei uns. Klar, man kann sich auch bei Google einloggen, auf Google Drive gehen und aus den ganzen freigegebenen Dateien die richtige auswählen. Macht man aber irgendwie nicht.
  • Wer kennt es nicht. Entspricht die Google-Mail-Adresse nicht der normalen Firmenadresse, steht man oft vor dieser Meldung und muss beim Ersteller des Dokuments den Zugriff anfragen und warten…


Fazit
Google Drive, Docs und Sheets sind tolle Tools, um schnell und einfach mit anderen Texte, Tabellen und Dokumente zu teilen. Vor allem für Agenturen sind sie super geeignet, um Dinge für Kunden zugänglich zu machen – besonders wenn es auf Kundenseite mehrere Personen gibt, die ein Dokument abstimmen und freigeben müssen. Mit den ganzen Links und Freigaben, die per E-Mail verschickt werden, kann es in Sachen Praktikabilität jedoch schnell unübersichtlich werden. Ein gänzlicher Verzicht auf die gute alte E-Mail ist mit diesem Tool also nicht möglich.

Mit ein wenig Glück mag der eine oder andere in den USA Menschen mit seltsamen Brillen auf den Straßen entdecken. Wer auf den ersten Blick meint, verrückt gewordene Star Trek-Fans zu sehen oder die Einführung eines neuen Modeaccessoires verpasst zu haben, liegt falsch!

Hinter dem brillenartigen Gestell verbirgt sich weitaus mehr. Google befindet sich derzeit in der Testphase der Computerbrille „Project glass“, die mit einem Mikrodisplay und einer Kamera versehen ist. Über eine integrierte Kommunikationstechnik kann der Träger sämtliche Online-Daten abrufen und sich beispielsweise via Google Maps durch die Stadt navigieren lassen. Die auf dem Weg eingefangenen Bilder kann er mit anderen über eine Videokonferenz teilen. Zudem besitzt die Brille eine unerschöpfliche Erinnerungsfunktion, so dass kein Termin in Vergessenheit gerät. Mit noch vielen weiteren Einrichtungen sorgt die Brille neben dem fun-factor für eine Erleichterung vieler Abläufe im Alltag. Ein erstes Konzeptvideo zeigt, was uns erwartet.

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Schon Ende 2012 soll das Prachtstück in den USA erhältlich sein. Schaun wir doch mal, wann die erste Ray Ban Android auf den Markt kommt.

Jennifer Bingmann

P.S.: Kaum war das Video publiziert, gibt es auch schon eine Parodie darauf:

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Was lasen wir da vergangenen Samstag noch auf Focus Online? Google+ ist in erster Linie gebaut wurden, um die Suche zu verbessern. Und die Suche für den Nutzer, wie der zuständige Manager Bradley Horowitz beteuerte. Etwas stutzig machte uns da die Anzeige, die wir tags drauf erblickten: "So hat Sie Ihr Chef noch nie gesehen. Wird er auch nicht." Ob Bradley Horowitz das Motiv wohl gekannt hat? Hat er in dem Hangout mit Journalisten dann auch von der bahnbrechenden Möglichkeit berichtet, mit Google+ unterschiedliche Freundeskreis erstellen zu können? Oder davon, dass User mit dem Google-Angebot selbst bestimmen können, was andere sehen, lesen oder erfahren?

Bemerkenswert ist, wie und wo Google+ auf die Suche nach neuen Mitgliedern geht. Das Motiv erschien ganzseitig in Zeitungen.

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Stefan Krüger

Wahre Freunde kann man nicht kaufen. Was im wahren Leben gilt, gilt auch für das digitale. Und doch passiert es dieser Tage häufiger, dass sich Marken bzw. Firmen und/oder ihre Dienstleister versuchen Anhang zu kaufen: Freunde bei Facebook, Follower bei Twitter oder Websites-Likes auf Google+.

Die Angebote sind zahlreich. ebay weist aktuell (27.Februar 2012) beispielsweise rund 500 Angebote allein für Facebook-Fans aus. Dort gibt es 1000 deutsche Fans heute im Angebot zwischen 30 und 50 €. 500 mal +1 bei Google kostet etwa 30 € und Twitter – Follower gibt's zum Ramschpreis (5.000 für 13 €).

 

EBAy Fankauf

Die Vielzahl der Angebote lässt Rückschlüsse auf die aktuelle Nachfrage zu. Warum es kompletter Quatsch ist, (scheinbare) Gefolgschaft in Sozialen Netzwerken zu kaufen, haben die Kollegen von allfacebook bereits bestens beschrieben. Zudem widerspricht es dem Gedanken der Netzwerke komplett. Und die eingekaufte Gefolgschaft besteht meist aus Fake-Profilen, Usern, die sich für ihren Klick bezahlen lassen oder internationalen Profilen aus Billigclick-Ländern.   

Warum kommen dann Unternehmen oder ihre Agenturen überhaupt auf die Idee, Fanszu kaufen. Hier zwei der gängstigen Erklärungen:

1. Hohe Erwartungen, harte Realität

Der Social Media-Dienstleister war dem Kunden gegenüber zum Start des Projekts (um ihn zu gewinnen) etwas zu mutig mit seinen Prognosen über die zu erwartende Fan- oder Followerschar. Leider entspricht die Realität später so ganz und gar nicht den Annahmen. Statt mehrerer Tausend Fans haben nur ein paar Hundert "Gefällt mir" geklickt. Um die eigenen Prognosen zu erreichen bzw. den Kunden von Debatten über eine Kürzung des Honorars abzuhalten, kauft die Agentur mal eben ein paar Freunde ein. Schaut der Kunde nur darauf, wieviel Fans es am Ende des Projekts sind, wird er den Schwindel nicht entdecken.  

Unser Tipp für Unternehmen: Machen Sie gelegentlich Stichproben, wer Ihnen folgt (insbesondere aus Billiglohnländern), und seien sie besonders dann wachsam, wenn es einen sprunghaften Anstieg der Fan/Followerzahlen gibt. Und schreiben Sie Ihren Agenturen in den Projektvertrag, dass kein Kauf von Fans/Followern o.ä. stattfinden darf.

2. Der Vorstand 

Selbstverständlich wissen Marketing- und/oder Social Media-Verantwortliche in den Unternehmen, dass die Fan/Follower/Like-Zahl nur bedingt über den Erfolg oder Misserfolg einer Social Media Aktivität aussagt. Deshalb sind sie gut beraten, andere Parameter (Interaktionsrate, Viralität, User-Content etc.) zu Grunde zu legen.

Das lässt sich abteilungsintern meist argumentieren, hilft nur leider gar nichts, wenn der übergeordnete Vorstand oder Marketingleiter feststellt, dass der Twitteraccount oder die Fanpage des Wettbewerbers über deutlich mehr Zuspruch verfügt. "Ändern Sie das schnell!" heißt dann oft der Befehl. Und statt auf einen vernünftigen langsamen Aufbau der Kontakte zu setzen, ersteigert der Social Media-Verantwortliche seine Gefolgschaft in der Not eben auf eBay. Macht keinen Sinn, aber der Vorstand ist kurz darauf zufrienden, wenn "die  Zahlen stimmen".

Unser Tipp für Social Media-Verantwortliche: Präsentieren Sie ein paar abschreckende Praxisbeispiele von Unternehmen, die sich Fans gekauft haben und aufgeflogen sind – mit entsprechend negativer Berichtersattung in der Folge. Und laden Sie zum nächsten Meeting einen Vertreter der Rechtsabteilung ein, dem sie vorher folgende juristische Bewertung zukommen lassen.

Christian Faltin    

Das Wesen des Menschen besteht darin, dass er vor allem Informationen willig aufnimmt, die in erster Linie seine bestehender Einstellungen verstärken. Jetzt sind aktuell die Ergebnisse einer Umfrage zum Nutzungsverhalten von Facebook und Google+ erschienen, die mich persönlich bestätigen: Ich bin nicht allein! Auch deswegen ein kurzer Blogeintrag zum Thema: "Google+ ist nicht das bessere, sondern ein anderes Facebook".

Für unsereins, der sich beruflich mit Social Media beschäftigt, ist es selbstverständlich eine neue Plattform zu testen bzw. zu nutzen. Deshalb habe ich neben einem Facebook-Profil seit einigen Wochen auch einen Google+-Account. Beides parallel zu betreiben kostet Zeit. Zeit, die man sich möglichst bald sparen möchte, weil der Pragmatiker in uns eher eine Plattform betreiben will (auch auf die Gefahr hin, ein Monopol zu etablieren), schließlich ist da ja auch noch ein Twitter-Account, der YouTube-Kanal und vor allem die Tagesarbeit für die Kunden.

Mein persönlicher Lerneffekt nach ein paar Wochen bei Google+:

– Ich bin dort fast mit denselben Menschen verknüpft, die mir in der Regel auch auf Facebook folgen

– die Posts auf Google+ sind deutlich berufsbezogener

– die Einsortierung der Kontakte in Kreise ist praktisch, aber ich nutze sie viel zu wenig beim Versenden von Nachrichten

– Fachdiskussionen werden auf Google+ tendenziell häufiger geführt als auf Facebook

– Die Quote der privaten Einträge ist auf Facebook deutlich höher

– Journalisten nutzen Google+ intensiver zur Selbstvermarktung

– Ich nutze Google+ nicht für private Posts. Um mit der Jugend in Verbindung zu bleiben. brauche ich weiter Facebook.   

– Und ich kann mich immer noch nicht entscheiden, welches Netzwerk für mich den größeren Mehrwert bietet und werde erst mal auf beiden bleiben. Das ist aber kein Zustand auf Dauer!  

Und hier die Bestätigung meines persönlichen Gefühls durch die W3B-Auswertung:

W3B33_Facebook-Google+_Vergleich

 

Ganze 18 Prozent der Sozialen Netzwerker sind sogenannte "Doppelnutzer" wie ich. Und so richtig entschieden, wohin die Reise geht, haben sich viele noch nicht. Tendenziell hat Facebook die Nase noch vorne (27 Prozent eher Facebook vs. 7,5 Prozent eher Google+), aber dafür ist das Netzwerk auch schon viel länger etabliert. Und der knappen Mehrheit geht's wie mir: Sie will erstmal weiter in beiden Netzwerken bleiben.

W3B33_Zukuenftige_Nutzung_Facebook_Google+

Wenn Google+ eine Gefahr ist, dann eher für Twitter, das ich eigentlich liebgewonnen hatte. Aber mit der Fülle der Posts rutscht die Timeline so schnell nach unten, dass man mehr Zeit als früher investieren muss, um Relevantes herauszufiltern. Oder man mistet unter seinen Following-Usern aus, auch das kostet Zeit. Meine persönliche Prognose: Google+ wird in den kommenden Monate bei mir wahrscheinlich Twitter ersetzen. Und Firmeneinträge auf Google+ stoßen bisher nicht wirklich auf großes Interesse.

Christian Faltin   

Der Euro-Krisenmonat Oktober war ein goldener Herbst für die meisten Nachrichtenseiten. Dies belegt die IVW-Online-Rangliste, die gestern erschienen ist: Demzufolge konnten fast alle Nachrichten-Anbieter im Oktober 2011 die Zahl ihrer Visits steigern. Ausnahme bildet neben n-tv auch die Seite der FAZ. Deren Website-Relaunch ist maßgeblich für den Besucherrückgang von 2,7% verantwortlich. Dadurch konnten Zeit Online und stern.de einige Plätze gut machen. Letztere verzeichnen mit einem Plus von über 12% den größten Anstieg im Vergleich zum Vormonat September. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat FOCUS online prozentual am meisten zugelegt.Bis auf die FAZ konnten alle Seiten gewinnen.

Ranking

 

Parallel zum Traffic der Seiten haben wir uns den Spass gemacht, den monetären Wert der angegebenen Nachrichtenseiten "auszurechnen". Auf urlpulse kann man neben den Zugriffszahlen auch den geschätzten Wert der Website sowie den Wert pro Besucher einsehen – sofern man den Zahlen glaubt. Wie die zutandekommen erklärt URLpulse nämlich leider nicht. Beim Blick auf die Werte wird aber schnell klar, dass sich die monetären Größen stark an den Zugriffszahlen orientieren und weitgehend linear – also eher ausgependelt sind. 

Mit einem Seitenwert von 52 Millionen Euro ist spiegel.de der best-platzierte Nachrichten-Anbieter bei URLpulse. Im gesamtdeutschen Vergleich landet Spiegel Online auf Platz 8 – und muss sich dabei nur internationalen Größen wie Google, Facebook oder YouTube geschlagen geben.

Spiegel
Insgesamt errechtnet URLpulse für die zehn meistbesuchten Nachrichtenseiten Deutschlands einen Gesamtwert von 183 Millionen Euro. Zum Vergleich: Platz eins in Deutschland belegt google.de mit einem fast doppelt so hohen Wert von 325 Mio. Euro. Wie wenig diese Zahl wert ist, zeigt ein Blick auf die Statistik der Werbeumsätze: mit Suchmaschinenwerbung wird 2011 – nach einer Schätzung des OVK – rund 2 Mrd. € in Deutschland verdient, das Gros davon geht an Google.  Der Wert der URL: Unbezahlbar!

Kristin Kellermann/Christian Faltin

In einem gut funktionierenden Betrieb darf auch mal gestritten werden. Besonders, wenn es um Sinn und Unsinn der neuen Facebook-Timeline geht. Und damit die restlichen Kollegen nicht bei der Arbeit gestört werden, machen Christian Faltin und Myrjam Ansorge das lieber mal per Mail. Denn was Facebook angeht sind beide zwar auf einer Wellenlänge, aber eben nicht immer einer Meinung…

Leiste

Von: Christian Faltin
Gesendet: Dienstag, 11. Oktober 2011 12:08
An: Myrjam Ansorge
Betreff: Unser Facebook-Streit

Der Anfang:

Um es kurz zu machen: Ich bin dagegen. Nicht immer, aber diesmal. Zumindest, wenn es um das neue Timeline-Design von Facebook geht.

Zu kleinteilig, lauter kleine Infoblöcke und ein Bild als zentraler Blickfang, das zwar schön steht, aber auf Dauer langweilt. Wahrscheinlich bin ich für das Augenpulver zu alt.

 

MA: Ich kann mich nicht beklagen. Wurde doch Zeit, dass mal was Neues kommt! Endlich: Alle Unwegsamkeiten der vergangenen Jahre auf nur einem Zeitstrahl! Ganz bequem kann endlich nachgeklickt werden, wo ich eigentlich im Oktober letzten Jahres so unterwegs war, welche Musikvideos mir zu der Zeit gefielen, mit wem ich am Wiesn-Tisch saß und – ganz wichtig – was man damals so auf dem Frühstücksteller hatte. Mühseliges Tagebuch schreiben wird damit überflüssig. Einfach ganz entspannt durch Facebook blättern. Spart auch Papier und schützt die Umwelt. Und wem es zu unübersichtlich ist mit der Timeline, der kann ja immer noch im Activity Log-Modus nachschauen.

 

CF: Will ich Facebook wirklich als Tagebuch nutzen? Ne! Ich poste in Facebook sowieso nur völlig unbedenkliche Dinge, die ich jedermann – auch dem Verfassungsschutz – jederzeit offenlegen würde. Weil: Bei Facebook habe ich zu 99 Prozent berufliche Kontakte, also eher Bekannte unterschiedlicher Nähegrade.  Meine realen Freunde sind in einer Altersgruppe, in der man sich noch anruft, trifft oder anderweitig kommuniziert (Mail). Über Facebook kommuniziere ich privat höchstens mit meinem Nachwuchs oder meinen Neffen und Nichten. Oder hinterlasse mal einen Post bei anderen Bekannten und jobaffinen Seiten. Was soll denn jetzt bei Facebook bitteschön besser sein als vorher? Der Mensch ist doch ein Gewohnheitstier, der hat es nicht gerne, wenn sich alle Halbjahre die Nutzer-Oberfläche massiv ändert.   

 

MA: „Der Veränderung die Tür verschließen, hieße das Leben selber aussperren.“, sagte schon der alte Walt Whitman. OK, zugegeben: Vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Aber mal ehrlich: Hätten sich auch die Kommunikationsmittel – dazu gehören auch die Netzwerke mit ihren neuen Funktionen und Nutzeroberflächen – nicht ständig verändert und weiterentwickelt, dann würden wir heute unseren Freunden noch aufwändige Mails tippen. Auch hätten sich viele Möglichkeiten, Kontakte, Gespräche, Treffen etc. nie ergeben. Und geht nicht bei jeder Neuerung das gleiche Theater los? Stichwort E-Mail. Damals hörte man auch oft „Brauch ich nicht. Wenn ich was von jemandem will, dann ruf ich an“. Wer wie wann und wo Facebook nutzt – beruflich, privat oder als Alter-Ego – das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Und was den Verfassungsschutz angeht: Der hat ja ohnehin seinen Trojaner…

 

CF: Wer, bitte schön, ist Walter Whitman? Aber gut. Weißt doch, ich bin ja nicht grundsätzlich gegen alle Neuerungen. Aber muss es wirklich in so schneller Abfolge sein? Immer dann, wenn ich mir mühsam die neueste Office-Version zu 10 Prozent erschlossen habe, kommt eine neue. Jetzt treib ich mich auf Facebook, Twitter, Google +, Xing und LinkedIn rum und investiere viel zu viel Zeit in meine Social-Kanäle. Das muss sich ändern! Also bitte kurz und knapp ein paar Gründe, warum das neue Facebook wirklich Sinn macht. Merci!


MA: Ich finde nicht unbedingt, dass es sich ändern muss. Wahrscheinlich liegt das vor allem daran, dass ich mich hauptsächlich auf Facebook beschränke. Ob etwas Sinn macht oder nicht liegt meiner Meinung nach im Auge des Users. Ich mag das neue Facebook. Vor allem, weil es endlich einfacher geworden ist Inhalte zu verwalten: Anstelle mühselig durch den kompletten Stream zu scrollen kann ich jetzt meine gesammelten Bilder, Posts und was eben sonst noch die letzten Jahre angefallen ist, schön gemütlich mit ein paar Klicks vom Activity-Log aus verwalten. Außerdem finde ich die Gesamtdarstellung angenehmer: Anstatt fünf zusammengestückelte Fotos zu haben beschränkt es sich jetzt auf ein großflächiges Cover-Bild hinter dem Portrait. Gefällt mir.

Coca Cola tut es, Microsoft Deutschland, BurdaMercedes-Benz und noch viele andere bekannte Marken. Die Rede ist vom Social Media Newsroom. Kaum eine Woche, in der nicht über das Tool berichtet wird. Hinsichtlich der Umsetzung scheiden sich jedoch nach wie vor die Geister. Denn die Frage ist und bleibt: Was macht einen guten Social Media Newsroom aus? Und wie lässt sich dieser in die bestehende Unternehmenskultur integrieren?

Formal lässt sich dies relativ leicht zu beantworten, wenn auch jedes Unternehmen selbst entscheiden muss, welche Funktionen es integriert. Hier also eine erste Aufstellung:

1. Multimedia-Galerie mit Fotos zum Unternehmen etc.

2. Verlinkung zu Plattformen wie Twitter, Facebook, Flickr, Youtube etc.

3. Presse-Center (Pressemeldungen, News Releases, Medienspiegel)

4. Einbetten der Social Media Tools

5. Weiterführende Links / RSS Feeds

6. Executive Corner (inkl. Foto, Kontakt und XING-Profil)

7. Aktuelle Termine und Events

8. Such- und Kommentarfunktion

9. Tag Cloud

10. Verlinkung zu Blogs / Corporate Blog

11. Einbetten in den Unternehmensauftritt

Aber auch wenn alle diese Punkte beachtet werden, spielen Kriterien wie Aktualität, Dialog und Design eine zusätzliche und wichtige Rolle. Nicht zu vergessen – den Ausschlag über den individuellen Liblings-SMN gibt nicht zuletzt ein Quäntchen Subjektivität. Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. Der beste Social Media Newsroom – dazu haben wir in der Agentur eine kleine Umfrage gestartet (SMN unserer Kunden natürlich ausgenommen). Lesen Sie hier das Ergebnis:

Stefan: Mein Favorit ist der Burda SMN. Verglichen mit der Konkurrenz ist er klar State of the Art: Tagesaktuell, vielfältige Verlinkungen auf zahlreiche Web 2.0-Plattformen und dennoch übersichtlich und klar strukturiert. Einziges kleines Manko: Der Link zu den Ansprechpartnern mit Kontaktmöglichkeiten für Journalisten und Blogger steht ganz unten rechts, etwas versteckt auf der Seite. 

Sonja: Mir gefällt der SMN von Construktiv. Er ist gut in den Unternehmensauftritt integriert, übersichtlich gestaltet und an die CI angepasst. Besonders positiv hervorzuheben ist die deutliche Sichtbarkeit des Ansprechpartners für Presseanfragen sowie die schöne Flickr-Bilderleiste. Das Manko: Videoinhalte fehlen völlig.

Sarah: Ich surfe oft in Online-Shops. Daher ist mir gleich der SMN von Otto aufgefallen. Hier überzeugt vor allem die Optik. Ich kenne keinen anderen SMN, der so CI-konform und so anschaulich ist. Darüber hinaus sind alle wichtigen Elemente (Fotos, Videos, Texte, Feedback-Funktion) in der Navigation sofort sichtbar. Und besonders wichtig: Der Pressekontakt ist mit Telefonnummer und eMail-Adresse aufgeführt.

Christian: Verglichen mit Apple oder Google kann Microsoft in Deutschland mit einem absolut stimmigen Newsroom punkten. Ganz besonders beeindruckend finde ich das Social Media Directory, in dem Microsoft alle Accounts und Präsenzen im Sozialen Web auflistet: Von Foren, Usergroups und Communities bis hin zu Blogs, den Youtube-Kanälen und Twitter-Accounts. Meines Wissens gibt es bei keiner anderen deutschen Firma eine derart umfangreiche Übersicht. Über Belehrungen und Ergänzungen freue ich mich aber gerne in diesem Blog. 

Silke: Mich überzeugen vor allem Funktionalität und Dialogfunktionen. All das bietet der SMN von Zucker Kommunikation. Auf einen Blick sind alle Social Media Präsenzen der
Agentur sichtbar, der Presseansprechpartner ist inklusive seines
XING-Profils abgebildet.Die News Releases können sofort kommentiert und in ein Bookmarkverzeichnis aufgenommen werden und sind thematisch nach RSS-Feed getrennt. Besonders schön: "Zucker in den Medien" kann abonniert werden. Einziges Manko: Der SMN ist nicht in den Unternehmensauftritt integriert so dass der SMN auch lediglich auf die Webseite verlinkt.

Weitere Beispiele und Bewertungen von Social Media Newsrooms finden Sie auch hier. (sib)

So wechselhaft die Kommunikationsbranche auch ist. Eine Sache hat Tradition – der Aprilscherz.  Wir haben den heutigen Tag zum Anlass genommen, unsere diesjährigen Favoriten zusammen zustellen.

Also viel Spaß und – April, April!!! 🙂


1. Innenminister starten Social Network

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Anlässlich des immer weiter wachsenden Interesses an Social Media-Anwendungen wie Facebook oder My Space setzt jetzt auch die Politik im ganz großen Stil auf die neuen Kommunikationswege.

2. Verkaufsstart des iPad in Gefahr?

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Nach ganz sicheren Informationen der FAZ wird der Verkaufsstart des neuen iPad auf unbestimmte Zeit verschoben!


3. Keine Landlust im TV!

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Der in Heft Nr. 13 der W&V angekündigte digitiale TV-Kanal
"Landlust" war, wie heute auf der Homepage der W&V verkündet
wurde, lediglich ein Aprilscherz!

Alle die sich schon auf digitale Garten-, Koch- und Wohntipps gefreut
haben, müssen nun doch weiterhin auf die gedruckte Form des Objektes aus dem Landwirtschaftsverlag Münster zurückgreifen.

4. Leak: Screenshot zeigt iPad im Online-Shop von Aldi

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Heutzutage
bekommt man bei den gängigen Discountern eben nicht nur die Dinge des täglichen Bedarfs…

5. Google kauft Burda – und vielleicht auch den Rest der Branche

Burda

Das Geheimprojekt "Burgle" wirft noch viele Fragen auf, doch noch im Laufe des heutigen Tages wird
das Ausmaß der Übernahme der Hubert Burda Media durch den
Internetgigant Google offiziell bekanntgegeben.

6. If online April Fools Pranks Had Balls

USA 

April Fool´s Dayauf amerikanisch 🙂

Mdays2010

In der BMW-Welt, dem automobilen Tempel für Fahrfreudige, fand in München Ende Januar – am "day after the iPad" – das Klassentreffen der (deutschen) Mobile Branche statt: die M-Days. Hier ein paar persönliche Gedanken und Fakten, dich ich aus den beiden Kongress- und Messetagen mitgenommen habe:

– Mobile Advertising ist (noch auf niedrigem Niveau) einer der großen Wachstumsbereiche der kommenden Jahre (deshalb hat Google auch Admob gekauft). Dazu wird die rasante Verbreitung sowohl der Smartphones als auch des iPad beitragen

APPs sind ein wichtiger Weg, um die Nutzer an Bezahlinhalte via Internet zu gewöhnen. Der Umsatz mit Apps soll sich in den nächsten drei Jahren weltweit verdoppeln. Für eine Goldrausch-Stimmung bei Verlagen ist trotzdem kein Anlass. Yoc-Chef Dirk Kraus rechnete plausibel vor: der Umsatz deutscher Medienhäuser mit Apps könnte 2010 bei rund 9 Mio. Euro liegen. Und Gewinner sollte es maximal drei pro Kategorie (News, Sport, Wirtschaft u.a.) geben  

Apple sitzt mit dem iTunes-Store am langen Hebel. Es kann die Inhalte und deren Preise kontrollieren, steuert die zentrale Abrechnung und verfügt über alle Kundendaten – ein Traum für Apple, ein Alptraum für viele Inhalteanbieter und Medienhäusern.Nach Google und Microsoft könnte Apple mit dem Wachstum des Mobile Web zum dritten großen Oligopolisten aufsteigen.   

– Die Experten sind sich uneins, wer langfristig gewinnen wird: die APP oder das Mobile Web. Sicher ist, in den kommenden Jahren wird die App erst mal richtig durchstarten.

Die M-Days sind auf jeden Fall einen Besuch wert und haben APP-etit auf mehr gemacht. Wir kommen wieder. (CF)

Nachtrag: (Fast) alle Vorträge zum Download gibt es hier.