Kulturmarketing liegt bei Automarken voll im Trend. Mit Sponsorings von Konzerten, Lesungen oder Kunstausstellungen versuchen die Unternehmen, eine gebildete und kaufkräftige Zielgruppe zu erreichen. BMW ist dabei besonders aktiv, aktuell präsentiert  der Konzern sein sogenanntes „Art Car“ via Augmented Reality, wie die W&V in Ausgabe 29/2017 berichtet. Doch ausgerechnet in München bekommt BMW in Sachen Kulturengagement nun Konkurrenz. Der amerikanische Autobauer Cadillac veranstaltet aktuell die Ausstellung „Letters to Andy Warhol“ im Forum am Deutschen Museum. Wer in der bayrischen Landeshauptstadt lebt, hat garantiert schon davon gehört. Mit Radio-Spots, Out of Home-Werbung und Newsletter-Anzeigen steckt hinter dem Projekt eine beachtliche Media-Power. Als Ausstellungsort geben die Veranstalter das „Cadillac House“ München an – aus den Marketing-Ambitionen hinter der Veranstaltung macht Cadillac kein Geheimnis.
Auch nicht vor Ort: Neben zwei Ausstellungsräumen hat die Automarke den Großteil der Fläche für Luxuskarosserien reserviert, die man auch gleich Probe fahren kann. Der Übergang vom Ausstellungs- zum Verkaufsraum ist mehr als geschmeidig. Das wertvollste Exponat des „Popup-Museums“  ist Warhols Zeichnung eines Cadillacs. Ein Raum weiter ist dann auch ein ganz ähnlicher Wagen ausgestellt – ein echter Klassiker, wie man ihn aus alten Hollywood-Filmen kennt. Dieses Exemplar kann man leider nicht Probe fahren, dafür aber die neuen Modelle, die passenderweise direkt dahinter folgen.
Ist das nun cleveres Marketing mit Augenzwinkern oder ein dreister Sellout-Wolf im Kulturpelz? Sicher ist, dass die Ausstellung, die noch bis zum 6. August läuft, polarisieren wird. Unsere PR-Manager Marvin und Nadine haben „Letters to Andy Warhol“ besucht, um sich selbst ein Bild davon zu machen:

Marvin

„Letters to Andy Warhol“ lässt Marketer-Herzen höher schlagen. Die Aktion polarisiert und stellt sehr smart eine Verbindung zwischen Künstler und Marke her. Für Kultur- und vor allem Andy Warhol-Fans ist die Ausstellung aber eine Enttäuschung. Zwei Bilder, ein handgeschriebener Brief von Yves Saint Laurent an Warhol und dann wird es auch schon ganz schnell dünn. Eine Virtual Reality-Ecke und eine Foto-Box mit „Warhol-Filter“, vor der man sich ablichten lassen und dann seine Mail-Adresse preisgeben darf, sollen über den Mangel an Exponaten hinwegtäuschen. Von berühmten Gemälden wie den „Campbell’s Soup Cans“ oder dem „Triple Elvis“ fehlt jede Spur. An perfekt gestylten Cadillac-Mitarbeitern, deren Kunstinteresse wahrscheinlich genauso stark ist wie die Klimaschutz-Bemühungen amerikanischer Autokonzerne, mangelt es hingegen nicht. Ein paar hippe München-Blogger mag die Ausstellung beeindrucken – die anvisierte, einkommensstarke Bildungselite aber eher weniger.

Nadine

Hier ist sie, die von meinem lieben Kollegen Nix so schön abgestempelte Blogger-Szene: Heiß auf stylische Raumkonzepte, zukunftsweisende Gadgets wie VR-Brillen, elegant drapierte Gemälde und akkurat platzierte Edel-Karossen bin ich high vor Instagram-Ideen durch die Ausstellung geschwebt. Denn ich habe bekommen, was ich wollte: Eine süß gepackte Goodiebag, schicke Autos zum Anschmachten und lustige Selfies mit meinen Freunden in der Selfiebox – also all das, was mein Instagrammer-Herz in den Turbo-Modus hochfahren lässt. Mag sein, dass ich jetzt als absoluter Kulturbanause dastehe, aber ich steh‘ dazu: Bei mir zieht’s halt. Entsprechend halte die Ausstellung für eine absolut geschickt aufgezogene Marketing-Veranstaltung, die – klar – unter dem Deckmantel der Kultur daherkommt, mich aber dennoch vollkommen gecatcht hat. Dafür gibt’s neben den zahlreichen von mir abgefilmten Insta-Stories auch ein fettes Like. Mein einziges Problem an der Ausstellung: Das 600 PS starke Biest aus der exponierten Cadillac-Flotte stand nur für Besucher ab 27 Jahren zur Probefahrt zur Verfügung. Liebes Cadillac-Team, ein Tipp: Kenne Deine Zielgruppe! 😉

Wir cocos hören viel Musik – nicht anstatt, sondern um zu arbeiten! Musik hilft gerade beim Texten, um inmitten des hektischen Agenturalltags etwas Ruhe zu finden. Unsere Lieblingssongs des Jahres wollen wir euch nicht vorenthalten. Heute gewähren Vera und Nadine im zweiten Teil unserer Blogreihe einen Einblick in ihre „Top 5 Arbeitshits 2016“.

Vera

Mein Arbeitsjahr in Liedern: Eigentlich habe ich während der Arbeitszeit nie Musik gehört, da ich mich am besten konzentrieren kann, wenn es absolut still um mich herum ist. Aber mit drei anderen Mädels – den besten Kolleginnen überhaupt 🙂 – im Raum, ist es doch manchmal recht laut und ab und an ist ja auch mal Konzentration gefragt ;-). Da ist es perfekt, sich die Kopfhörer auf die Ohren zu schnallen und sich den täglichen Aufgaben zu widmen.Vera-Musik
Lana del Rey – Ride: Eins meiner Lieblingslieder und auch meine Lieblingssängerin. Der Song war total passend zu meinem Start bei cocodibu. Als ich angefangen habe im September hatte ich nämlich erst nur einen Kunden und mein Alltag war im Vergleich zu jetzt noch ziemlich ruhig. Da konnte ich mich bei „Ride“ erstmal angenehm in alles einlesen.
Nicky Minaj – Don‘t hurt me: Ich liebe es, wenn mich Lieder an Urlaube erinnern und so ist es bei diesem Song. Im Sommer war ich auf Bali und habe den Song täglich am Strand und am Pool gehört. Wenn’s hier also mal stressig wird, beame ich mich quasi im Geiste wieder zurück nach Bali. Die passende Temperatur hole ich mir dann mithilfe der Heizung, die ich heimlich auf 24 Grad stelle. 😀
David Guetta, Cedric Gervais & Chris Willis – Would I Lie To You: Das Original mag ich super gerne und in der neuen Version von David Guetta ist das ein richtiges Gute-Laune-Lied. Habe mich leider schon fast satt daran gehört, weil der Text auch nicht so abwechslungsreich ist, sodass ich mir fürs nächste Jahr sicher einen Ersatz suchen muss.
Hitimpulse – I’m in Love with the Coco: Das Lied höre ich seit dem Sommer rauf und runter und erinnert mich an die warmen Tage. Den Song kann ich gut hören wenn komplizierte Texte anstehen, da ich den Sound und die Stimme des Sängers sehr angenehm finde.
Blink 182 – I miss you: Das ist seit 12 Jahren schon mein absoluter Lieblingssong. Es gibt kaum einen anderen Song, an dem ich mich nach so häufigem Hören nicht leid gehört habe. Den habe ich auch schon gehört als ich meine Bachelor- und Masterarbeit geschrieben habe, geht also auch bei anspruchsvollen Themen hier, in die ich mich erstmal hereinfuchsen muss.

Nadine

Wenn es für mich darum geht, das vergangene Jahr in Songzeilen zu packen, dann ist die Auswahl mindestens genauso durcheinander wie die Zeit vor der dmexco. Im musikalischen Stil bin ich mir zugegebenermaßen nicht immer treu geblieben. Anders aber sieht es mit den einzelnen Titeln aus. Hier also meine Top-5 Working-Titles aus 2016:Nadine-Musik
Jessi J – Masterpiece: Melodie trifft Power! Jessi Js Masterpiece ist die absolute Inspiration: Ein melodischer Beat, dem ich wirklich stundenlang lauschen könnte. Dazu die starke Stimme einer noch stärkeren Frau. Der Songtext – authentisch, kraftvoll und leidenschaftlich. So mag und brauch ich das, wenn ich mich mal wieder in einen längeren Beitrag reinhangeln muss.
Yann Tiersen/Klangkünstler – Die elektronische Welt der Amélie: Definitiv nicht nur mein Arbeits-Favorit, sondern auch mein Alltime-Favourite. Hinter dem Song steckt nicht zuletzt auch eine persönliche Geschichte –unabhängig von diesem  Background ist es aber auch der Song gewesen, der mich während meiner Uni-Zeit durch die knüppelharten Lernphasen gebracht hat.  Damals schon pushte er meine Konzentration ins Unendliche, und so ist es eben bis heute geblieben.
Hans Zimmer – Lost but won: Der Song ist eine Ode an die Formel 1 – zugegebenermaßen nicht unbedingt meine Sportart. Trotzdem saß ich damals im Film „Rush“ und kämpfte mit den Tränen. 1:07min:  mehr geht in Sachen Melodie wirklich nicht. Dieser Song geht absolut unter die Haut und reißt einen mit an einen Ort fernab dieser Welt. Für mich perfekt, um den Fokus auf Kompliziertes zu richten.
Alan Walker – Faded: Wenn ich Faded einlege, überkommt mich spätestens in Sekunde 32 die Gänsehaut. Dazu die himmlische Stimme der Sängerin. Eben der perfekte Song, um sich aus dem Alltag herauszukatapultieren und von seinen Gedanken – gerne auch mal technischer Natur – leiten zu lassen.
The Chainsmokers – Dont let me down: Freitagnachmittag 16.00h: Zeit für die Chainsmokers. Kräftige Stimme, eine geniale Melodieführung und ein Hauch von Techno ( 😉 ). So sieht der perfekte Wochenendspurt-Song aus!  Hier besteht nur extreme Gefahr des Mitwippens – daher ist er nur für weniger komplexe Aufgaben gedacht. Ansonsten einfach auch mal Zuhause laut aufdrehen und ab 2:40min kräftig mitschreien! Wirkt Wunder! 😉
Ps: Ich weiß, meine lieben Kollegen hätten gerade im Bereich „Schnulzen“ von Enrique Iglesias oder „Karneval-Kracher“ à la Atemlos mehr von mir erwartet. Aber sorry, das hör‘ ich wirklich nur privat! 😉