Um es vorweg zu nehmen: cocodibu ist kein Cocktail, keine Südsee-Insel, hat nichts mit einer Kokosnuss zu tun und schützt auch keine Krokodile. Was heute, fünf Jahre nach der Gründung der Agentur selbstverständlich ist, war es am Anfang nicht.
Da war der Name gewöhnungs- und erklärungsbedürftig. Aber ich wollte nicht die xte Vorname Nachname-Communications gründen (schließlich sollten später eventuell Partner dazukommen, die sich nicht am Gründernahmen stoßen [das sog. KemperTrautmann-Phänomen]). Und die Neugründung sollte auch keine IT/NET/WEB/COM/ONLINE-Agentur sein, von denen es gefühlte xtausende bereits gab.
Die Lösung kam – ganz Klischee – morgens unter der Dusche: Einfach die Positionierung als „Kommunikationsberatung für die digitale Wirtschaft“ ins Englische übersetzen (communication consultants for digital business) und dann eine lautmalerische Abkürzung finden. Das Ergebnis: cocodibu und null Einträge bei der Google-Suche. Den letzten Rest Skepsis, ob und wie man den Namen falsch verstehen könnte, beseitigte eine Spontanumfrage unter Passanten in München, aus der später dieses Video entstand:

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Und außerdem: Hatte nicht Deutschlands damals größte Werbeagentur BiBiDiOh (BBDO) phonetisch eine ähnlich wohlklingende Abkürzung? Nachdem der Name gefunden und eine Webseite in Auftrag gegeben war, kam das Kapitel Bürosuche. Zentral sollte es sein, halbwegs repräsentativ und idealerweise zur Untermiete. Das Ergebnis von wenigen Wochen Immoscout&Co: Ein wunderschönes Haus in der Siegfriedstr. 8, zwei Fußminuten von der Münchner Freiheit entfernt und mit der Werbeagentur Balleywasl ein Hauptmieter, der auch Konfi, Kaffeeküche und Serverraum zur Verfügung stellte.
cocodibu's erste Heimat: Das Büro im Erdgeschoss der Siegfriedstr. 8

Das erste Büro umfasste zwei Räume, Tür an Tür mit Kollegen, die Werbemittel für Großkunden erstellten. cocodibu startete am 1. Juli 2007 mit mir, einer freien Mitarbeiterin und drei Kunden: dem Kundengewinnungsportal Ormigo, der Messe Online Marketing Düsseldorf (OMD) und dem Online-Magazin Monte.
Morgen lesen Sie: Warum die schöne Gärtnerin nichts anpflanzt und wie wir mit der serbischen Unterwelt in Kontakt kamen

„Es tut uns sehr leid, aber wir haben uns leider nicht für Sie entschieden“. Nicht selten hören Kreativagenturen diesen Satz. Denn schließlich kann es in einem Pitch immer nur einen Sieger geben, der den Kunden überzeugt und ihm somit das Vertrauen einräumt. Wäre da nicht die zeitaufwendige Arbeit, die investiert wird, um mit ausgefeilten Ideen zu glänzen. Ideen, die danach im Nirwana verschwinden. Klar, dass sich auch ein Stück weit Ernüchterung breit macht.
Ab sofort gibt es für solche Situationen jedoch einen Plan B. Seit etwa einer Woche existiert die Online-Plattform UnseenIdeas. Geschäftsführer des Münchner Startups ist Boris Dolkhani. Wie der Name schon sagt, findet man hier fertig entwickelte Ideen, Konzepte und Kampagnen, die nicht realisiert worden sind. Sei es, weil der Kunde dem Vorschlag nichts abgewinnen konnte oder weil das Erarbeitete noch nie die eigenen vier Wände verlassen hat. Auf dem weltweit ersten Marktplatz für unveröffentlichten Geistesreichtum haben Agenturen, Kreative und Selbständige die Möglichkeit, ihre ausgetüftelten Konzepte zur Erstnutzung oder auch zur Weiterverarbeitung anzubieten.

Ausführlich in Ideen stöbern

Potentielle Käufer sind dabei Interessierte aus der Wirtschaft, die sich dort auf bequeme Art und Weise nach neuen Einfällen umsehen können. Um die Angebote vollständig einsehen und kaufen zu können, muss man sich registrieren. Die Mitgliedschaft ist die ersten sechs Monate gebührenfrei, da sich das „New-Business Tool“ noch in der Betaphase befindet. Nach dieser Frist fallen für die Marktanbieter Kosten zwischen 9 € und 399 € monatlich an. Der Preis variiert je nach Mitarbeiterzahl des Unternehmens. Potentielle Käufer hingegen können sich bei einem Jahresbeitrag von 69 € völlig anonym einen tieferen Einblick verschaffen und gegebenenfalls zuschlagen. So kann jeder etwas in das Ideensammelbecken hineinwerfen oder andersherum sich bei Bedarf etwas Brauchbares herausfischen. Seht selbst:

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Ein spannendes Modell finden nicht nur wir, sondern auch über 70 Agenturen und 100 Kunden, die bereits während der ersten Tage auf den Anmeldebutton geklickt haben. Aber eine gewisse Skepsis bleibt. Denn wer garantiert eigentlich, dass Suchende für die Konzepte anschließend auch bezahlen?