Für Diskussionsstoff nicht nur in den USA sorgt ein „AdAge“-Interview des Rolling Stone-Gründers Jann Wenner, in dem er sich vehement gegen Zeitschriften-Apps für Tablet-PCs ausspricht. „Das Tablet ist ein netter Zusatz, aber es ist nicht das neue Business", so Wenner. Zieht die Mehrheit der Zeitschriftenleser immer noch die Printausgabe der digitalen Version vor? Wenner, der im letzten Jahr Kopf einer "ProPrint"-Kampagne war, argumentiert, dass es sich sowohl für die Leser als auch die Verlage (noch) nicht rentiert, auf Apps vor allem für das iPad zu setzen. Als Leser kann man sich heutzutage seine Lieblingszeitschrift auch unterwegs fast überall kaufen und solange es keine überzeugende Anzeigenlösungen für Tablet-PCs gibt, lohnt es sich für Verleger – laut Wenner – noch für Generationen nicht, in solche Angebote zu investieren. Als Beispiel nennt er das US-Magazin Popular Science. Die Printausgabe habe 1.2 Mio. Abonnenten, die App gerade mal 16.000.

Was zeigt der Blick in den deutschen iTunes Store? Unter den 100 meistgekauften iPad-Apps (Kategorie Bestseller, also Rangreihe nach Zahl der Downloads) befindet sich derzeit mit Bild nur eine einzige Printmarke (auf Rang 9). Zeitschriften sucht man dort vergebens. Bei der Suche nach den umsatzstärksten Apps (Zahl der Downloads mal Verkaufspreis) stößt man ebenfalls sofort auf Bild (Rang 2). Unter den Top 100 rangieren noch weitere fünf Apps deutscher Printmarken:

– Rang 7: Die Welt

– Rang 14: Der Spiegel

– Rang 54: Stern eMagazine

– Rang 62: Auto BILD

– Rang 93: Zeit Online plus

(Stand 14.06.2011, 15 Uhr)

Ganz so falsch scheint Wenner mit seiner Einschätzung der Erlössituation der Zeitschriften-Apps für das iPad also derzeit nicht zu liegen. Auch unter diesem Druck hat Apple-Boss Steve Jobs vergangenen Donnerstag angekündigt, den Verlegern entgegenzukommen. Ab sofort können die Verlage den Preis einer App frei wählen und sich sogar den Provisionen an Apple entziehen, wenn der Kunde über ihre Webseite (z.B. durch Gutschein-Codes) eine App erwirbt.

Vielleicht liegt es aber auch an der Machart der iPad-Apps, dass sie bisher noch keine Verkaufsschlager sind. Das Medienmagazin V.i.S.d.P. suchte für seine aktuelle Ausgabe das "Tablet-Magazin des Jahres" und nahm etliche Ausgaben renommierter Medienmarken unter die Lupe. Um am Ende festzustellen: "Eineinhalb Jahre nach der Markteinführung des iPad gibt es immer noch kein durchweg gelungenes Tablet-Magazin."Zum Glück wissen wir aus unserem Kundenkreis, dass genau daran derzeit fieberhaft gearbeitet wird. Ob es sich dann finanziell lohnt, müssen die iTunes-Zahlen zeigen.

Sabrina Maier

Zeitungen haben Käufer und Leser, Nachrichten-Websites Visits und Unique User. Doch die derzeit angesagte Währung ist eine andere: Fans! Wer hat wieviel bekennende Anhänger auf Facebook – im Web 2.0-Zeitalter inzwischen eine geradezu essentielle Frage. Vor diesem Hintergrund hat cocodibu die Fans der großen deutschen Nachrichten-Angebote recherchiert. Bemerkenswert: Spiegel Online liegt – anders als bei den IVW-Online und AGOF-Rankings – mit 37.718 Fans deutlich vor Bild.de (23.479 Fans). Auffällig auch die Popularität von Zeit Online. Mit 13.724 Anhängern ist das Angebot das drittstärkste aller Nachrichten-Websites. Alle Zahlen im Überblick:

1.
Spiegel Online                          37.718

2. Bild.de                                     23.479

3. ZEIT ONLINE                            13.724

4. suedduetsche.de                       9.384

5. stern.de                                    6.745

6. WELT KOMPAKT                      6.217

7. WELT ONLINE                          3.816

8. FAZ.NET                                   1.867

9. Handelsblatt                              1.772

10. Focus Online                           1.694

11. Financial Times Deutschland     1.607

12. Cicero                                      531

(Stand: 23.04.2010)

Wir kennen das ja von der einschlägigen Fachpresse: Video-Berichterstattung gehört ja bei Internet World Business, Werben & Verkaufen, Horizont und Co. schon seit längerem zum guten Ton. Trotzdem habe ich diese Zeiten als ehem. Redakteurin von W&V nicht mehr aktiv miterleben dürfen – immerhin habe ich vor über 2,5 Jahren schon meine Segel Richtung PR gesetzt. 

Umso schöner, dass ich nun hier bei cocodibu diese Erfahrung trotzdem machen durfte: Als Moderatorin war ich vorgestern auf der Affiliate TactixX, der führenden Branchenveranstaltung der Affiliate Branche, unterwegs. Im Auftrag des Veranstalters explido WebMarketing, die wir in der PR unterstützen dürfen, habe ich Video-Interviews mit Referenten und Besuchern des Kongresses geführt. 

Mein wichtigstes Learning: Bei Video-Interviews gilt es mehr zu beachten, als zunächst gedacht. Das fängt schon bei der Wahl des Standorts für den Dreh an (Haben wir genügend Licht? Ist es ruhig genug für den Ton?), geht weiter bei der kurzen Vorbesprechung mit dem Interview-Partner (Kann ich die Fragen vorher sehen? Wo und wann werden die Videos ausgestrahlt?) und endet sicherlich nicht zuletzt mit diversen Absprachen mit dem Kameramann (Wie schnell können wir schneiden? Gibt es ein Intro oder eine Bauchbinde? Welche Parts müssen wir kürzen?). 

Ein weiteres Learning: Der Mensch ist von Natur aus kamerascheu. Zumindest war es gar nicht so leicht – abgesehen von den fest vereinbarten Interview-Partnern – die TactixX-Besucher auch mal ganz spontan zu Video-Interviews zu bewegen. Doch mit einer gehörigen Portion an Charme und leichten Überredungskünsten habe ich mir dann doch noch einige Branchenkenner vor die Linse geholt. 

Das Fazit meiner ersten Video-Dreh-Erfahrung: Eine schöne neue Herausforderung, die mir sehr viel Spaß
gemacht hat und, die sich hoffentlich bald wiederholen wird!

Und jetzt viel Spaß bei meinem ersten TactixX-Video: meine Interview-Partnerin war Sabine Haase von affilinet (SZ)

Affiliate TactixX – Interview Sabine Haase from Mike Rübesam on Vimeo.

Wie versprochen – heute morgen haben wir, Anna und Miriam, uns sofort an die Arbeit gemacht, um unser
nächstes Projekt fertig zu stellen: Das Praktikanten-Interview.
Zugegeben, wir waren
weniger motiviert als gestern. Dieses Mal lag es immerhin an uns selbst – Das
Blatt hat sich gewendet und die Regisseure wurden zu den „Opfern der Kamera“.
Schön, dass sich die Kollegen heute umso mehr über unser Ergebnis amüsieren
konnten. Ein klarer Racheakt – aber ein nett gemeinter
;-).

Alles in allem hatten wir
dennoch sehr viel Spaß. Und mal ehrlich: Für eine PR-Agentur ist das doch die
ideale Lösung, Werbung für sich zu schalten. Schnappt euch zwei
Praktikanten, eine Kamera und… „Action!“.

 P.s.: Die Statisten
(Praktikantinnen) wurden nicht für ihre Kommentare bezahlt
😉


Nett war es, sympathisch und vor allem unterhaltsam. Gestern hat sich – traditionell im Alten Rathaussaal von München – die versammelte Media- und Medienprominenz zum 12. Deutschen Mediapreis von w&v getroffen. Langjährige Fans wissen: Dabei geht es nicht nur um die Kür ausgezeichneter Media-Ideen und erfolgreicher Media-Strategien. Vor allem geht es darum: Kommt Ude? Gemeint ist Christian Ude, Kabarettist und im Hauptberuf Münchens Oberbürgermeister. Ungewöhnlich für einen OB: Bei zehn von zwölf Mediapreisen gab sich Ude bisher die Ehre: einmal leicht erheitert, nachdem wenige Stunden zuvor der Starkbieranstich anstand. Sonst immer erheiternd für die Besucher, weil er nicht nur sich selbst, sondern auch die Mediabranche auf die Schippe nimmt. Und weil nur knapp 500 Geladene das Vergnügen hatten, dem OB zu folgen, wollten wir hier das Video zeigen:

Mediapreis 2010 from cosmo10 on Vimeo.

Alle Sieger und alle Bilder vom Deutschen Mediapreis gibt es direkt bei den Kollegen von wuv.de.       

Es war wahrscheinlich das sportliche Highlight vor den Olympischen Winterspielen in Vancouver: das cocodibu-Eisstockschießen gestern auf dem Nymphenburger Kanal. Kuschelige acht Grad unter Null, eine nur hauchzarte Brise und die satte Straßenbeleuchtung der Nördlichen und Südlichen Auffahrtsallee als Flutlicht – kurzum: ideale Wettkampf-Voraussetzungen. Nach einer kurzen Einführung der in Sachen Eisstockschießen äußerst routiniert wirkenden Sonja Zajontz ging es los: Team-Building. Schon die gewählten Mannschaftsnamen sagten einiges über den unbändigen sportlichen Ehrgeiz der Mitstreiter aus: Eisbären gegen die Iglu-Destroyer, Pinguine gegen Desert Storm. Das lässt tief blicken. Kunden, Journalisten und Freunde der Agentur bunt durcheinander gewürfelt. Das führt zwangsläufig zu völlig neuen Situationen mit echtem Konfliktpotenzial: Den Stock des langjährigen Kunden vor der Daube noch kurz ins Weite schlagen? Mit bei dem sportlichen Spektakel u.a. von der Partie: Ulrika Kotzam (ValueClick), Thomas Eisinger (explido webmarketing), Uwe Heinrich (Signalwerk), Thorsten Gropp (Interactive Labs) sowie Elke Häberle und Ingrid Schutzmann (Internet World Business). Das – natürlich – wichtigste diesmal zum Schluß. Die Ergebnisse des gestrigen Abends (in Original-Handschrift) (sk)

Eisstockergebnisse

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Ab 17 Uhr brannte es dann ganz gewaltig bei uns  – mit Feuerschalen kämpften wir gestern gegen die erste richtige Kälte in diesem Spätherbst an. Wir – das sind in diesem Fall drei Agenturen: Die Agentur zur schönen Gärtnerin, Rakete und eben cocodibu. Drei Agenturen, zwei Häuser, ein Fest. Das Hoffest, zu dem wir Kunden, Journalisten und Kollegen eingeladen hatten. Wem hier trotz Feuerschalen und kuscheliger Enge immer noch zu kalt war, dem halfen Silke und Sonja mit reichlich Glühwein nach. Und sonst? Bekanntlich sagt ein Bild ja mehr als 1.000 Worte. Mehr zu unserem Hoffest deshalb in der neben stehenden Bildergalerie.

Wer nicht zitiert werden darf, hat einen schweren Stand. Erst recht nicht auf einer Veranstaltung, bei der es um die Kommunikation von morgen geht – wie etwa dem Münchner Twittwoch. Dazu hatten die Veranstalter mit Thomas Walter, Online Redakteur des Versicherungs-Dickschifffs Allianz, und Richard Gutjahr, Moderator und Social Media Experte des Bayerischen Rundfunks, zwei Vertreter eingeladen, die direkt aus dem Nähkästchen berichten sollten.In der Praxis sah das so aus: Allianz-Mann Walter entschuldigte sich gleich mal dafür, dass der Twitter-Account der Allianz lediglich 687 Follower hat und betonte mehrfach, dass er für diese Sache auch keinen offiziellen Kommunikations-Auftrag hat. Deshalb an dieser Stelle natürlich auch keine Quotes von dem umsichtigen Thomas Walter – nicht, dass es noch Ärger mit der Allianz-Pressestelle gibt. Der öffentlich-rechtliche Richard Gutjahr wollte seinem Vorredner natürlich in nichts nachstehen: Noch vor seinem Vortrag wies er fast bittend darauf hin, dass er auf gar keinen Fall als BR-Repräsentant zitiert werden darf, um dann ausführlichst die Historie des Senders darzustellen, die erklären soll, wieso es im Web 2.0 für den BR nur in ganz kleinen Schritten voran geht. Naja, dass er seine mitgebrachten Flipcharts als Web 4.0-Offensive verkaufte, brachte immerhin ein paar Lacher.

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Fazit: Auch mal los lassen können, die Herren. Wem schon der Hauch von Meinungs-Pluralität Angst macht, sollte sein Web 2.0-Engagement vielleicht nochmal überdenken. Oder glaubt noch jemand, künftig alle Communities und Twitter-Accounts mit offiziellen Presse-Statements zupflastern zu können? Ein Umdenken ist wohl nötig. Vielleicht erkennt man dann ja auch, dass die richtige Zielgruppe wichtiger als Reichweite ist. Auch 687 "richtige" Follower können wichtige Multiplikatoren sein, die die Inhalte über das ganze Netz verstreuen. Ich freue mich auf den nächsten Twittwoch! (sib)

To sneak a peek (Einen Blick erhaschen)! Dies kann der Zwitscherliebhaber seit Neuestem auch mobil – mit dem eigens für Twitter entwickeltem Endgerät names Twitterpeek. Das Design? Eher retro, wohl kaum zukunftsweisend. Da werden Erinnerungen an die Taschenrechner-Zeit in der Grundschule wach. Ziel dieses Casio-Lookalike soll es also sein, die Anzahl an Usern zu vergrößern, die auch außerhalb vom Büro oder zu Hause twittern wollen. Laut der Internet World Business sind dies anscheinend im Moment noch nicht so viele. Twitterpeek-Gründer Armol Sarva möchte aber auch bislang nicht twitternde Menschen für den Dienst begeistern. Sein Kalkül: Mit dem Gerät ist der User über das Mobilfunknetz durchgehend online und kann laut Hersteller mit einer vollständigen Tastatur auf einfachste Weise Tweets aufsetzen. Derzeit bekommt man das Twitterpeek ausschließlich über das Versandhaus Amazon.

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Quelle: www.getpeek.com

Wenn man dann noch den stolzen Preis von 200 Dollar für das Twitterpeek bedenkt, ist es schon fraglich, ob sich eine solche Investition überhaupt lohnt. Legt man noch ein bisschen drauf, erhält man eigentlich schon ein vollwertiges Smartphone – mit dem genauso unterwegs getwittert werden kann. Immerhin: Peek verspricht lebenslangen Service! Wow! Die Firma ist schon zuversichtlich, was ihre Zukunft betrifft, das muss man ihnen lassen.

Die Leser der IWB sind sich in jedem Fall einig: 81 Prozent halten diese Erfindung für Blödsinn. Wie es deren Bericht heute so schön ironisch  trifft: "Darauf hat die Welt gewartet".